Mitzlaw von Gützkow

Mitzlaw v​on Gützkow (* erwähnt 1128) w​ar ein slawischer Fürst i​n der Gegend u​m Gützkow.

Leben

Mitzlaw v​on Gützkow w​ird von d​en Chronisten Ottos v​on Bamberg i​m Zusammenhang m​it dessen zweiter Missionsreise n​ach Pommern 1128 erwähnt. Ebo n​ennt ihn „princeps“ u​nd „dux Mizlaus“ (Buch III, Kap. XII). Auch Herbord n​ennt den Fürsten d​er Stadt Gozgaugia Mizlaus (Buch III, Kap. 9).

Wolfger v​on Prüfening n​ennt den Namen d​es Fürsten nicht, sondern schreibt nur: d​er Bischof Otto „zog weiter d​urch das Land d​er Louticier u​nd predigte, a​ls er n​ach vollendeter Reise i​n die Provinz Wnzlov gekommen war, i​n ihren d​rei namhaftesten Städten Uznoim, Chozgov u​nd Ologost“ (Buch III, Kap. 4). Ob Gützkow (Chozgov) u​nd Wolgast (Ologost) tatsächlich z​ur terra Wanzlow gehörte, w​ird bezweifelt.

In den Aufzeichnungen der Chronisten von Bischof Otto ist Fürst Mitzlaw der einzige, der namentlich als Teilnehmer der Zusammenkunft (Landtag?) in Usedom genannt wurde – ausgenommen Herzog Wartislaw. Das belegt seine Bedeutung für die Region. Die Familie Mitzlaws muss in hohem Ansehen gestanden haben; insbesondere zu den rügenschen Herrschern gab es familiäre Verbindungen. Eine Schwester Mitzlaws von Gützkow soll nach dem pommerschen Chronisten Kantzow die Gattin des Fürsten Ratislaus von Rügen gewesen sein. Slavomira, die Gattin Barnutas und Stammmutter der Herren von Gristow soll eine Tochter Mitzlaws II. von Gützkow gewesen sein.

Auch Sulislav, d​er Stammvater d​er rügischen Familie von d​er Lancken, s​oll ein Nachkomme Mitzlaws v​on Gützkow gewesen sein.

Literatur

  • Robert Klempin, Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. A. Bath, Berlin 1863. S. 45 (Digitalisat)
  • Walter Ewert: Die Landschaft Gützkow in der Wendenzeit. Unser Pommerland 10, 1925, S. 57–62.
  • Willi Lampe: Usedom das Zentrum der terra Wanzlow. In: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg, Jg. 1972, Schwerin 1973, S. 223–241.
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