Minna Apranzow
Wilhelmine „Minna“ Karoline Friederike Apranzow, geb. Beringer (* 5. Februar 1790 in Berlin; † 1844 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin.
Leben
Minna Apranzow wurde als Tochter eines Weinschenks in Berlin geboren. Bereits im Kindesalter erkrankte sie an den Masern und erblindete im Zuge der Krankheit. Beide Elternteile starben früh, sodass Minna Apranzow ihre Kindheit in einem Armen- und Arbeitshaus verbrachte. Sie besuchte ab 1806 die Preußisch-Königliche Blindenanstalt in Berlin, wo sie Unterricht erhielt. Dort lernte sie auch den ebenfalls blinden freiwilligen Jäger Apranzow kennen, den sie später heiratete. Das Paar bekam zwei Kinder.
Bedeutung
Im Alter von 24 Jahren veröffentlichte Minna Apranzow ihr erstes Werk „Dichtungssprösslinge“, das bereits 1821 eine zweite Auflage erlebte und sich als einer der wenigen von Frauen verfassten Gedichtbände mit den Befreiungskriegen gegen Napoléon Bonaparte befasste[1]. Ähnliche Gedichtbände finden sich nur bei Elise Bürger („Lieder am Rhein gedichtet“ 1814) und Engel Christine Westphalen („Gesänge der Zeit“ 1815). Im gleichen Jahr veröffentlichte Minna Apranzow mit „Die Rückkehr aus dem Freiheitskampfe“ ein Schauspiel mit ähnlicher Thematik.
Werk
- Dichtungserstlinge. Berlin 1815.
- Die Rückkehr aus dem Freiheitskampfe. (1814)[2]
Literatur
- Carl W. von Schindel: Die deutschen Schriftstellerinnen des neunzehnten Jahrhunderts. Olms, Hildesheim 2000, ISBN 3-487-06581-9 (Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1823), S. 13.
- Susanne Kord: Ein Blick hinter die Kulissen. Deutschsprachige Dramatikerinnen im 18. und 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart 1991, ISBN 3-476-00835-5, S. 333.
Einzelnachweise
- Ernst Weber: Zwischen Emanzipation und Disziplinierung. Zur meinungs- und willensbildenden Funktion politischer Lyrik in Zeitungen zur Zeit der Befreiungskriege. In: Ulrich Herrmann: Volk, Nation, Vaterland. Meiner Verlag, Hamburg 1996, S. 325–353, hier S. 342.
- Kein Exemplar nachweisbar