Milder Mauerpfeffer

Der Milde Mauerpfeffer (Sedum sexangulare L., Syn.: Sedum mite Gilib., Sedum boloniense Lois.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Fetthennen (Sedum) in der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Diese Art ist sehr formenreich.

Stängel mit Laubblättern: diese weisen am Grund einen spornartigen Höcker auf.
Milder Mauerpfeffer

Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)

Systematik
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
Unterfamilie: Sempervivoideae
Tribus: Sedeae
Gattung: Fetthennen (Sedum)
Art: Milder Mauerpfeffer
Wissenschaftlicher Name
Sedum sexangulare
L.

Merkmale

Der Milde Mauerpfeffer ist ein überwinternd grüner Chamaephyt, der Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimeter erreicht. Die sechszeilig angeordneten Laubblätter besitzen einen spornartigen Ansatz, sind wurstförmig, 3 bis 7 Millimeter lang und ungefähr 1,5 Millimeter breit. Sie schmecken nicht bitter.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünf- bis sechszählig. Die fünf bis sechs Kronblätter sind 4 bis 5, selten bis 6 Millimeter breit, spitz und sattgelb gefärbt. Es sind zwei Kreise Staubblätter vorhanden mit je der gleichen Anzahl wie die Kronblätter. Die Fruchtknoten sind frei. Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli, in manchen Gegenden auch bis August.

Es werden Balgfrüchte gebildet.

Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 74.[1]

Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)

Vorkommen

Der Milde Mauerpfeffer kommt im warmgemäßigten bis gemäßigten Europa in Felsfluren, Sandtrockenrasen, Mauern, Bahnanlagen und trockenen Kiefernwäldern vor. Er ist eine Charakterart der Klasse Sedo-Scleranthetea, kommt aber auch in Gesellschaften der Klassen Festuco-Brometea, Asplenietea trichomanis oder des Verbands Erico-Pinion vor.[1] Er steigt von der Ebene bis 2050 Metern Meereshöhe (am Monte Baldo) auf. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Aufstieg von Holzgau zur Jöchelspitze bis zu 1300 Metern Meereshöhe auf.[2]

Sein Verbreitungsgebiet ist auf Europa beschränkt[3].

Nutzung

Der Milde Mauerpfeffer wird zerstreut als Zierpflanze für Steingärten, Rabatten, Heidebeete und Kiesdächer genutzt.

Literatur

  • Otto Schmeil, Jost Fitschen, Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. 93. Auflage, Quelle und Meyer Verlag, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-494-01413-2.
  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  • Wolfgang Lippert: Crassulaceae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage Band IV, Teil 2 A, Seite 121–122. Blackwell-Wissenschaftsverlag Berlin 1995. ISBN 3-8263-3016-1

Belege

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 483.
  2. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 642.
  3. Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12 (Resedaceae to Platanaceae). Seite 90–91, Helsinki 1999. ISBN 951-9108-12-2
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