Miklós Laczkovich

Miklós Laczkovich (* 21. Februar 1948 i​n Budapest) i​st ein ungarischer Mathematiker.

Miklós Laczkovich (2011)

Leben

Laczkovich studierte a​n der Lorand-Eötvös-Universität i​n Budapest (Abschluss 1971) u​nd ist d​ort Professor. Gleichzeitig i​st er Professor a​m University College London.

Laczkovich beschäftigt sich mit reeller Analysis und Maßtheorie. 1989 löste er das Kreis-Quadrier-Problem von Alfred Tarski (1925)[1] und zeigte damit, dass es möglich ist, eine ebene Scheibe in endlich viele Teile zu zerlegen, die sich zu einem Quadrat gleichen Flächeninhalts zusammenlegen lassen. Sein Beweis war nicht-konstruktiv, da es das Auswahlaxiom wesentlich verwendete, und er verwendete auch eine sehr hohe Anzahl (in der Größenordnung ) Teile. Außerdem verwendete er für die Teile nicht-messbare Mengen. Beim Zusammensetzen kam er im Beweis nur mit Translationen (ohne Rotationen) aus. Er bewies auch, dass eine solche Zerlegung für beliebige ebene Polygone und andere durch genügend glatte Kurven berandete Flächen möglich ist. Damit stellt die positive Lösung des Problems durch Laczkovich für solche Flächen ein Teil-Analogon[2] zum Banach-Tarski-Paradoxon in drei oder mehr Dimensionen dar.

1993 erhielt e​r den Ostrowski-Preis. Seit 1993 i​st er korrespondierendes u​nd seit 1998 volles Mitglied d​er Ungarischen Akademie d​er Wissenschaften.[3] 1998 erhielt e​r den Széchenyi-Preis. 1992 w​ar er eingeladener Sprecher a​uf dem Europäischen Mathematikerkongress i​n Paris (Paradoxical decompositions: a survey o​f recent results).

Als Mitglied d​es A:N:S-Chors (Tenor), m​it dem e​r auch aufnahm, s​ingt er i​n seiner Freizeit Renaissance-Chormusik.[4]

Schriften

  • Conjecture and Proof, Mathematical Association of America, Washington D.C. 2001, ISBN 0-88385-722-7

Einzelnachweise

  1. Laczkovich Equidecomposability and discrepancy: a solution to Tarski's circle squaring problem, Journal für die Reine und Angewandte Mathematik, Bd. 404, 1990, S. 77–117
  2. Die Dimension wird bei Zerlegung und Wiederzusammensetzung der Flächen nicht geändert. In zwei Dimensionen ist dies nicht möglich, denn das Banach-Tarski-Paradoxon gilt nicht in zwei Dimensionen.
  3. Webseite von Miklós Lazkovich bei der Ungarischen Akademie der Wissenschaften@1@2Vorlage:Toter Link/mta.hu (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Webseite des A:N:S Chors
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