Meyer Landsberg
Meyer Landsberg (geboren am 1. Mai 1810 in Meseritz; gestorben am 20. Mai 1870 in Hildesheim) war ein deutscher Rabbiner.[1] Er war der erste Landrabbiner an der Synagoge am Lappenberg.[1]
Landsberg kam 1826 als Schüler von Aaron Wolfsohn mit diesem nach Hildesheim.[1] Nach dessen Tod 1830 zog er nach Braunschweig, wo er neben dem Besuch eines Gymnasiums seine Ausbildung zum Rabbiner fortsetzte.[1] Während des Studiums in Berlin von 1834 bis 1838 begann seine Freundschaft mit Leopold Zunz, mit dem er bis zu seinem Tod korrespondierte.[2] Mit diesem gründete er 1840 in Berlin das Seminar für Jüdische Lehrer und war dort bis 1845 tätig.[2] Zwar hatte er 1837 das Staatsexamen als Oberlehrer abgelegt, als Jude hatte er aber keine Aussicht auf Übernahme in den staatlichen Schuldienst.[2] Von 1835 bis 1846 war er Lehrer am Nauenschen Institut für die Erziehung von Jungen, ab 1839 als Direktor.[2] Sein Nachfolger dort wurde David Cassel.[3]
Ab 1838 predigte er regelmäßig.[3] 1846 wurde er in der Nachfolge von Levi Bodenheimer Landrabbiner in Hildesheim und blieb bis zu seinem Tod in diesem Amt.[2] In dieser Funktion leitete er am 8. November 1849 den Festgottesdienst zur Einweihung der Synagoge.[4] Die von seinem Vorgänger eingeleiteten Reformen setzte er beispielsweise mit der Einführung einer Orgel und von Gebeten in deutscher Sprache fort, blieb aber strikt in der Befolgung der Halacha.[2] Pijjutim kamen während seiner Amtszeit weitgehend außer Gebrauch.[3]
Sein Nachfolger wurde 1874 Jakob Guttmann.[5]
Meyer Landsberg war der Vater von Max Landsberg und Theodor Landsberg.
Einzelnachweise
- Jörg Schneider: Die jüdische Gemeinde in Hildesheim 1871-1942. Stadt Hildesheim, Stadtarchiv, Hildesheim 2003, ISBN 3-931987-11-6, S. 107.
- Jörg Schneider: Die jüdische Gemeinde in Hildesheim 1871-1942. Stadt Hildesheim, Stadtarchiv, Hildesheim 2003, ISBN 3-931987-11-6, S. 108.
- Isidore Singer: LANDSBERG, MEYER. In: Jewish Encyclopedia. Abgerufen am 3. Dezember 2020.
- Herbert Reyer: Die „Erbauung einer neuen Synagoge“ am Lappenberg. Vor 150 Jahren wurde das Gebäude eingeweiht (= Historische Dokumente aus dem Stadtarchiv. Nr. 36). In: Aus der Heimat. Heimatbeilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 6. November 1999 (PDF).
- Jörg Schneider: Die jüdische Gemeinde in Hildesheim 1871-1942. Stadt Hildesheim, Stadtarchiv, Hildesheim 2003, ISBN 3-931987-11-6, S. 109.
Literatur
- Jörg Schneider: Die jüdische Gemeinde in Hildesheim 1871-1942. Stadt Hildesheim, Stadtarchiv, Hildesheim 2003, ISBN 3-931987-11-6, S. 107 f.