Merics
Merics oder ausgeschrieben das Mercator Institute for China Studies wurde 2013 gegründet, um die Lücken in der Praxis- und gegenwartsbezogene China-Forschung zu schließen.
Gründung
Seit der Gründung ist Merics als An-Institut mit der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen assoziiert und genießt an diesen Hochschulen wichtige Privilegien. Die fachkundige, sachliche und unabhängige Analyse Chinas ist für Deutschland und Europa von großer Bedeutung.[1]
Die Stiftung Mercator GmbH ist eine gemeinnützige, private deutsche Stiftung, die nach dem im 16. Jahrhundert lebenden flämischen Mathematiker, Kartographen und Theologen Gerhard Mercator benannt ist. Die Stiftung wurde 1996 von der Handelsfamilie Schmidt-Ruthenbeck aus Duisburg gegründet und konzentriert sich teilweise auf das Ruhrgebiet. Sie hat laut Jahresbericht 2013 ein Stiftungskapital von 113,6 Millionen Euro (2012: 113,1 Mio. Euro; 2011: 108,7 Mio. Euro) und bisher rund 344 Millionen Euro an Fördergeldern ausbezahlt sowie circa 940 Projekte realisiert (Stand 2013). Die Stiftung ist in Essen angesiedelt.
Ziele
Am Sitz in der Berliner Klosterstraße sollen dafür die Grundlagen und Analysen erarbeitet werden, um Fakten und Daten mit wissenschaftlichen Methoden zu recherchieren und analysieren. Daraus werden die für die Meinungsbildungen und Entscheidungen notwendigen Daten und Informationen für eine sachliche und unabhängige Berichterstattung erstellt und in Form von umfangreichen Ausarbeitungen und Dokumentationen, jedoch auch als kompakte Kurzinformationen bereitgestellt.
Aufgaben
Rund 30 Mitarbeiter aus Deutschland, Österreich, Schweden, Italien, Spanien, den Niederlanden und China sowie Gastwissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiten und publizieren zur gegenwartsbezogenen und praxisorientierten China-Forschung. Diese Experten vom Merics reduzieren die enorme Informationsflut auf das Wesentliche und stellen ihr Wissen Industrie- und Branchenverbänden, NGOs und Medien sowie den Bundesministerien und Diplomaten, den Parlamentariern und dem Kanzleramt zur Verfügung.
Finanzierung
Rund 20 Millionen Euro hat die Stiftung Mercator in der ersten Förderphase (2013 bis 2018) in Merics investiert und wird auch in den kommenden Jahren durch die Stiftung gefördert. Für die zweiten Förderphase werden zusätzliche Fördermittel von öffentlichen und privaten Institutionen erschlossen und ab 2020 werden engere Beziehungen zu Mitgliedern und Partnern angestrebt. Mitglieder erhalten privilegierten Zugang zu den Forschungsprodukten und Veranstaltungen.
Sanktionen
Am 22. März 2021 erklärte das chinesische Außenministerium, dass Merics gemeinsam mit verschiedenen Abgeordneten von nationalen EU-Parlamenten sowie Abgeordneten des Europäischen Parlamentes und weiteren Personen wie dem deutschen Anthropologen Adrian Zenz mit Sanktionen belegt wurden. Die Sanktionen sollen eine Einreisesperre ins chinesische Festland und einen Abbruch der Geschäftsbeziehungen mit China umfassen. China begründete diesen Schritt als eine Reaktion auf die am gleichen Tag von der Europäischen Union erlassenen restriktiven Maßnahmen gegen chinesische Offizielle im Zusammenhang mit den Umerziehungslagern in Xinjiang. Der genaue Umfang und die Dauer der chinesischen Sanktionen ist unklar.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Kritik am China-Institut Merics "Durch Merics droht ein Monopol", Tagesspiegel vom 14. Mai 2012, abgerufen am 27. April 2021
- Foreign Ministry Spokesperson Announces Sanctions on Relevant EU Entities and Personnel. 22. März 2021, abgerufen am 6. März 2022.