Mellitus
Mellitus († 24. April 624) wurde im Jahr 601 von Papst Gregor I., als Antwort auf einen Appell von Augustinus von Canterbury um weitere Missionare, nach England gesandt. Er war von Gregor beauftragt worden, das Pallium an Augustinus zu übermitteln, also die Ernennung zum Erzbischof, zusammen mit einem Buchgeschenk und allen Dingen, die gebraucht werden, für die Verehrung und die Priesterschaft in der Kirche.
Nach dem Übertritt König Sæberhts von Essex zum Christentum wurde London wieder der Sitz einer Diözese[1] Mellitus wurde von Augustinus zum Bischof von London ernannt und die St Paul’s Cathedral als bischöfliche Kirche gegründet.
Mellitus wurde 617 durch die heidnischen Söhne des Königs, Sexred, Saeward und einen weiteren, dessen Name nicht überliefert wurde, aus London vertrieben, als Folge seiner Weigerung, ihnen die Kommunion erst nach ihrer Taufe zu geben.[2] Mellitus floh nach Gallien, wurde aber von Erzbischof Laurentius von Canterbury zurückgerufen, nach dessen Tod 619 er als Erzbischof von Canterbury folgte.
Beda beschreibt ihn als von adliger Geburt (Hist. Eccl., II, vii) und Papst Gregor als Abt (Letters, xi, 54, 59). Er mag Abt des Klosters St. Andreas gewesen sein, das von Gregor gegründet wurde, und zu dem Gregor, bevor er Papst wurde, und Augustinus, bevor er nach Kent gesandt wurde, gehörten.
Quellen
- Beda Venerabilis: Historia ecclesiastica gentis Anglorum, Online im Medieval Sourcebook (englische Übersetzung)
Literatur
- Karl Schnith: Mellitus von London und Canterbury. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 1229–1230.
Weblinks
- Mellitus Angaben auf den Seiten des Ökumenischen Heiligenlexikons
Anmerkungen
- Beda: HE 5,24
- Beda: HE 2,5
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Theonus | Bischof von London 604–624 | Cedd |
Laurentius | Erzbischof von Canterbury 619–624 | Justus |