Matti Salminen
Matti Salminen (* 7. Juli 1945 in Turku) ist ein finnischer Opernsänger (Bass).
Leben
Matti Salminen studierte am Musikinstitut Turku, an der Sibelius-Akademie in Helsinki (u. a. bei Matti Lehtinen), als Stipendiat 1969 in Rom und in Düsseldorf. Zum Solisten des Chors der Finnischen Nationaloper stieg er auf, als er mit 24 Jahren in der Partie des König Philipp in Verdis Don Carlos einsprang.
Von 1972 bis 1980 war er Ensemblemitglied an der Kölner Oper, seit 1984 ist er an der Zürcher Oper engagiert (1979: Seneca in L’incoronazione di Poppea, Inszenierung Harnoncourt/Ponnelle), wo er am 12. November 2016 sein Abschiedskonzert gab.[1] Von 1976 bis 1988 sang er in mehr als 150 Vorstellungen bei den Bayreuther Festspielen. Von 1967 bis 1998 sang er jeden Sommer bei den Opernfestspielen in Savonlinna (Finnland); von 1977 bis 2013 trat er laufend an der Wiener Staatsoper auf.[2] Im April 2019 sprang er bereits nach Ende seiner Karriere[3] in drei Vorstellungen der Meistersinger von Nürnberg als Veit Pogner an der Berliner Staatsoper kurzfristig ein.[4]
Matti Salminen war zweimal an der Auszeichnung mit einem Grammy in der Kategorie der besten Opern-Aufzeichnung beteiligt: 1983 für den Ring des Nibelungen (Bayreuther Festspiele) und 1992 für die Götterdämmerung (Metropolitan Opera New York).
Mit der Zeit wurde er zu einem der weltweit anerkanntesten und gefragtesten Künstler seines Fachs und stand regelmäßig in nahezu allen großen Opernhäusern und Festivals auf der Bühne. Im September 2000 fand in Helsinki die Uraufführung der für ihn geschriebenen Oper Lear von Aulis Sallinen statt, deren Titelpartie er übernahm. Er spricht neben Finnisch auch nahezu perfekt Deutsch.
Bayreuther Festspiele
Matti Salminens Partien bei den Bayreuther Festspielen (in der Reihenfolge der Häufigkeit der Besetzung mit der jeweiligen Partie)
- 1976: Titurel (Parsifal) sowie im Jahrhundertring: Hunding (Walküre), Fasolt (Rheingold)
- 1977: Titurel, Hunding, Fafner (Rheingold, Siegfried)
- 1978: Titurel, Hunding, Fafner, Daland (Fliegender Holländer)
- 1979: Titurel, Daland, Hunding, Fasolt
- 1980: Titurel, Daland, Hunding, Fasolt
- 1981: Titurel, Daland, König Marke (Tristan und Isolde), König Heinrich (Lohengrin)
- 1982: Titurel, Daland, König Marke
- 1983: Titurel, König Marke, Pogner (Meistersinger)
- 1984: Titurel, Daland
- 1985: Titurel, Daland, König Marke, Landgraf (Tannhäuser)
- 1986: König Marke
- 1987: Titurel, König Marke
Literatur
- Paul Suter: Matti Salminen. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1557 f.
Weblinks
- Matti Salminen in der Internet Movie Database (englisch)
- Matti Salminen bei Operabase (Engagements und Termine)
- Matti Salminen im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
Einzelnachweise
- Klassiker der Woche: Abschied eines Publikumslieblings. In: Tagesanzeiger.ch. 10. November 2016, abgerufen am 20. April 2019.
- Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper. Abgerufen am 20. April 2019.
- Opera Musica / Matti Salminen: Bass, Retired. In: Opera Musica. Abgerufen am 20. April 2019 (englisch).
- Spielplanarchiv der Berliner Staatsoper. Abgerufen am 20. April 2019.