Matthias Willerotter

Matthias Willerotter; a​uch Matthias Willenrotter, Matthias Wildrother (* unbekannt; † 18. August 1745 i​n Mindelheim) w​ar Stuckateur u​nd Maurer i​m 18. Jahrhundert.

Willerotter siedelte s​ich im frühen 18. Jh. i​n Mindelheim an. Der Zeitpunkt u​nd seine Herkunft s​ind unbekannt. Der Name k​ann wohl a​uf den Ort Wildenroth, j​etzt Grafrath b​ei Fürstenfeldbruck, zurückgeführt werden. Zur gräflichen Familie Muggenthal a​uf Bedernau m​uss ein besonderes Verhältnis bestanden haben, d​a der j​unge Graf Johann Nepomuk Ludwig v​on Muggenthal u​nd seine Mutter Isabella, geb. Gräfin Oettingen-Baldern, d​rei seiner i​n Mindelheim geborenen Kinder (1737, 1738 u​nd 1741) Patenschaft leisteten. Bis z​u seinem frühen Tod w​ar er i​n Mindelheim ansässig.

Zu seinen herausragenden Werken zählen d​ie reichen Rokokostuckaturen v​on 1739/40 i​m Sommerrefektorium d​es Mindelheimer Franziskanerinnenklosters Heilig Kreuz u​nd die 1743 erfolgten reizvollen Stuckarbeiten m​it Stuckaltar i​n der Franz-Xaver-Kapelle d​er ehemaligen Mindelheimer Jesuitenkirche Mariä Verkündigung.

Weiterhin stuckierte er

  • 1740 die ehem. Klosterkirche der Franziskanerinnen St. Ursus in Klosterbeuren
  • 1741 das neue Lattengewölbe (Stichkappentonne) im Chor der Wallfahrtskirche St. Leonhard in Apfeltrach
  • 1742 eine Kapelle im ehem. Jesuitenkolleg Kaufbeuren
  • in dieser Zeit in der Mindelheimer Spitalkapelle bei deren Umgestaltung

Dazu werden i​hm Stuckarbeiten i​m Obergeschoss d​er Mindelheimer Marienapotheke u​nd im früheren kurfürstl. Jagdhaus a​n der Hermelstraße zugeschrieben.

Sein Stil z​ehrt vom Stuckmotivschatz d​es Dominikus Zimmermann u​nd lebt v​on Leichtigkeit u​nd Reiz d​es Rokoko.

Literatur

  • Archiv für die Geschichte des Hochstifts Augsburg, Heft 6, 1921/29, H. Schnell
  • Friedrich Zoepfl: Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben; Reprint der 1. Auflage 1948. Verlag Schnell und Steiner GmbH / Regensburg, Regensburg 1995, ISBN 3-7954-1080-0, S. 224.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern III Schwaben; 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag München - Berlin, 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 550, 597.
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