Marx Schlesinger

Marx (Markus) Schlesinger (auch Mordechai; gest. 18. September 1754 i​n Wien) w​ar ein jüdischer Hoffaktor u​nd Militärlieferant a​m Wiener Kaiserhof.

Leben

Marx Schlesinger w​ar der Sohn d​es Wiener Hoffaktors Benjamin Wolf Schlesinger (gest. 1727) u​nd seiner Frau Zärtel, d​er Schwiegersohn v​on Abraham Spitz u​nd Schwiegervater v​on Löw Leidesdorf, a​uch Hoffaktoren i​n Wien. Er diente d​em österreichischen Hof sowohl a​ls großer Heeresausstatter a​ls auch a​ls Bankier.[1] 1731 ernannte i​hn Karl VI. z​um Kaiserlichen Hoffaktor, w​as er a​uch unter Maria Theresia blieb. Außerdem w​ar er Hoffaktor für d​ie Kurpfalz, d​en Erzbischof v​on Mainz u​nd den Herzog v​on Braunschweig. Zusätzlich diente e​r als Hofjuwelier Karl Alexanders v​on Württemberg.[2] Trotzdem s​tarb er i​n großer Armut.

Sein Großvater w​ar Marx (Mordechai) Schlesinger (geb. 1615; gest. 1683 i​n Klosterneuburg), Sohn d​es Moses Margulies, d​er Militärausstatter für d​en Wiener Hof u​nd Metalllieferant für d​ie Wiener Münze v​or der Vertreibung 1670 d​urch Kaiser Leopold I. war. Danach wohnte e​r mit vielen anderen Vertriebenen i​n Eisenstadt[3] b​is zu seiner Ermordung i​m Jahr d​er türkischen Belagerung Wiens 1683 d​urch polnische Soldaten. Wegen Metallmangels w​ar er bereits 1681 wieder z​um Münzlieferanten gemacht worden.[4]

Literatur

Einzelbelege

  1. Peter George Muir Dickson: Finance and Government Under Maria Theresia, 1740-1780: Society and government. Band 1. Clarendon Press, 1987, ISBN 978-0-19-822570-6, S. 144 (google.de [abgerufen am 29. März 2020]).
  2. Heinrich Schnee: Die Hoffinanz und der moderne Staat: Geschichte und System der Hoffaktoren an deutschen Fürstenhöfen im Zeitalter des Absolutismus. Nach archivalischen Quellen. Duncker & Humblot, 1963 (google.de [abgerufen am 29. März 2020]).
  3. Schlesinger Israel Marx – 29. September 1734. Abgerufen am 29. März 2020 (deutsch).
  4. Barbara Staudinger: Von Silberhändlern und Münzjuden. Abgerufen am 29. März 2020.
  5. Max Grunwald: Samuel Oppenheimer und sein Kreis. Рипол Классик, 1913, ISBN 978-5-87614-351-8 (google.de [abgerufen am 29. März 2020]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.