Martin Friedrich von Hattorf
Martin Friedrich von Hattorf[1] (auch: Friedrich Martin von Hattorf;[2] * 25. Februar 1681 in Osterode am Harz; † 9. Mai 1740 in Uslar) war ein Oberfaktor, Hütteninspektor und Oberamtmann.[1]
Leben
Martin Friedrich Hattorf war Mitglied der 1733 in den Adelsstand erhoben Familie von Hattorf. Er war der Sohn des Pfarrers der Kirchengemeinde von St. Marien und Konsistorialrats in Osterode Magister Justus Heinrich Hattorf (* 1638; † 25. September 1691 in Osterode) und der am 11. Oktober 1670 geheirateten Anna Leve Hoffmeister (* 1650; † nach 1691). Seine beiden Brüder waren der Kanzleisekretär, Hof- und Kanzleirat sowie Erbherr auf Uslar, Verliehausen und Relliehausen Melchior Heinrich Hattorf (ab 1733: von Hattorf; * 23. Dezember 1673 in Osterode; † 31. Dezember 1738 in Hannover) und der Hütteninspektor auf dem Harz Johann Philipp von Hattorf (* 1676; † 1741; heiratete 1710 „Anna Mgte Tülfs“).[3]
Martin Friedrich von Hattorf studierte ab 1703 an der Universität Halle. Nach seinem Studium wirkte er als Oberfaktor, Hütteninspektor und Oberamtmann in Uslar. 1733 wurde auch er in den Adelsstand erhoben.[1]
Von Hattorf heiratete Juliane von Crauel.[3] Er war Besitzer des hessischen Schlosses Oberuff am Hunsrück.[1]
Von Hattorf war Patron der Kirche in Schoningen, in sich auch das Erbbegräbnis der Familie findet:[2] Bereits 1736 war unter dem Patronat von Philipp von Hattorf der Grundstein für den heutigen barocken Kirchenbau der dortigen St.-Vitus-Kirche gelegt worden. Eine der beiden Marmorplatten seitlich des Altars[4] ist ein „Gedenkstein“ für den 1740 verstorbenen Kirchenpatron mit der folgenden Inschrift:
„Herr Friedrich Martin von Hattorf auf Ober-Ure, Königlich Großbrittanischer und churfürstlich braunschweigischer hoch verordneter Ober-Amtmann zu Uslar (geb.) 1681 † 1740“
Literatur
- Genealogie. Deutsche Zeitschrift für Familienkunde. Insingen: Degener. Jg. 55, Bd. 28 (2006), S. 275
- Sollinger Heimatblätter. 2007, Heft 2, S. 22
Einzelnachweise
- o. V.: Hattorf, Martin Friedrich von in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 3. Februar 2009, zuletzt abgerufen am 15. Juni 2020
- Hector Wilhelm Heinrich Mithoff: Schoningen, in ders.: Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen, Bd. 2: Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen nebst dem hannoverschen Theile des Harzes und der Grafschaft Hohnstein, Hannover: Helwing'sche Hofbuchhandlung, 1873, S. 188f.; hier: S. 189; Digitalisat über Google-Bücher
- Joachim Lampe: Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover. Die Lebenskreise der höheren Beamten an den kurhannoverschen Zentral- und Hofbehörden 1714–1760 ( = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Band 24) (= Untersuchungen zur Ständegeschichte Niedersachsens, Heft 2), Band 1: Darstellung, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1963, S. 250; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Marion Mai: Kirche Schoningen, geschichtlicher Abriss mit Kurzbeschreibung der Architektur und der Ausstattung des Sakralgebäudes auf der Seite ev-kamsolling.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 15. Juni 2020