Mariske
Als Mariske (f., Plural Marisken), Analfalte, -läppchen oder -karunkel bezeichnet man eine Hautfalte im Bereich des Afters.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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K64.4 | Marisken als Folgezustand von Hämorrhoiden |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Bei der Inspektion und Palpation finden sich schmerzfreie, weiche Hautläppchen oder -falten vor, die sich beim Pressen nicht mit Blut füllen und sich nicht in den Analkanal zurückdrängen lassen.[1] Die Ursache ist unbekannt.[2]
Marisken, die keine Beschwerden bereiten, bedürfen keiner Therapie. Größere Marisken können die Analhygiene erschweren und damit evtl. zu Juckreiz oder einem Analekzem führen und werden deshalb in Lokalanästhesie abgetragen. Da auch größere offene Wunden im Analbereich in der Regel problemlos ausheilen, ist ein Wundverschluss mittels Naht nicht angezeigt. Bei sachgerechter Durchführung sollten auch Verletzungen des Schließmuskels sicher zu vermeiden sein.
Primäre Marisken bilden sich idiopathisch in Form von geschwulstartigem übermäßigem Wachstum der Haut. Sekundäre Marisken finden sich zum Beispiel im Rahmen von chronischen Analfissuren und werden dort Vorpostenfalten genannt.
Literatur
- Wilhelm Brühl, Alexander Herold, Volker Wienert: Aktuelle Proktologie (= UNI-MED science.). 2. Auflage. UNI-MED-Verlag, Bremen 2005, ISBN 3-89599-873-7, S. 12, 18, 53.
Einzelnachweise
- Dorothea Ranft: Harmlose Analknubbel: Sogar aus dem After spritzendes Blut ist meist kein Grund zur Sorge. In: Medical Tribune. 6. Dezember 2017, abgerufen am 11. Juli 2019.
- Henning Rohde: Lehratlas der Proktologie. Diagnostik - Therapie - Fallbeispiele. Thieme, Stuttgart/ New York 2007, ISBN 978-3-13-140881-5, S. 187; books.google.de