Margit Bokor
Margit Bokor (* 2. April 1900 in Losonc als Margit Wahl[1][2][3]; † 9. November 1949 in New York City) war eine ungarische Opernsängerin (Sopran).
Leben
Margit Bokor wurde in Losonc im damals ungarischen Komitat Neograd geboren. Sie nahm Gesangsunterricht in Budapest und Wien. 1928 debütierte sie am Nationaltheater in Budapest. Am Opernhaus Leipzig war sie von 1928 bis 1930 und an der Semperoper von 1930 bis 1933 engagiert. So trat sie am 16. November 1932 in Verdis Oper Die Macht des Schicksals auf, in der sie die Rolle der Donna Leonore di Vargas übernahm. In Mozarts Oper Così fan tutte spielte sie die Rolle der Dorabella, in Suppès Operette Boccaccio sang sie die Rolle der Beatrice. In Wagners Oper Tannhäuser spielte sie (unter Fritz Busch)[4] die Venus, und in Verdis Oper Don Carlos spielte sie die Elisabeth von Valois. In Strauss' Oper Arabella, uraufgeführt am 1. Juli, 1933 übernahm sie die Rolle der Zdenka.[5] 1933 nach Wien zurückgekehrt, war sie von 1934 bis 1938 Solosängerin am Operntheater;[1] sie trat auch bei den Salzburger Festspielen auf (1934 in Elektra).
Sie siedelte 1939 nach Nordamerika aus, wo sie ihre Karriere an großen Häusern in New York, St. Louis, Chicago und Philadelphia fortsetzte. Weiter war sie in Rio de Janeiro als Traviata und als Musetta in La Bohème zu hören. Ab 1947 war sie Ensemblemitglied der City Centre Opera in New York City.
Gedenken
Am 17. August 2020 wurde durch den Künstler Gunter Demnig vor dem Haus für Mozart in Salzburg ein Stolperstein für Margit Bokor verlegt.
Literatur
- Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Elektronische Ressource. Digitale Bibliothek, Band 33, ZDB-ID 2050683-1. Directmedia Publishing, Berlin 2000, ISBN 3-89853-133-3.
- Elisabeth Th. Hilscher-Fritz: Bokor, Margit. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
- Margit Bokor. In: Agata Schindler: Maličká slzička. (slowakisch, englisch), Bratislava 2016, ISBN 978-80-89427-26-0.
Weblinks
- Margit Bokor bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Werke von und über Margit Bokor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Agata Schindler: Margit Bokor im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit (LexM)
- Terézia Ursínyová: Veľké slzy muzikologičky. Opera Slovakia, 20. Januar 2017, abgerufen am 4. August 2018 (slowakisch).
- abweichende Angaben in der älteren Literatur: 1. Juni 1903 (HLW, OeML) bzw. 17. Januar 1905 (Kutsch/Riemens)
- Theater und Kunst. (…) Margit Bokors Pläne. In: Neues Wiener Journal, Nr. 15.570/1937 (XLV. Jahrgang), 24. März 1937, S. 11, Mitte oben. (online bei ANNO). .
- Hagemeyer, S. 208 (8.41 Margit Bokor (1905–1947), Sängerin, Zeitgenössisches Foto. Leipzig, um 1930) aus: Sächsische Staatstheater. Blätter der Staatsoper. Dresden, November 1930, ZDB-ID 1308080-5, SLUB:Z.4.7 (1930)