Mardaman
Mardaman war eine bedeutende Stadt in Nordmesopotamien. Sie ist bislang nur aus Quellen bekannt, bestand bereits 2250 v. Chr. und existierte bis ca. 1200 v. Chr.[1] Übersetzungen von Keilschrifttafeln lassen vermuten, dass sie am Fundort der Bassetki-Statue gelegen haben könnte.
In der autonomen Region Kurdistan im Irak wurden im Sommer 2017 von Archäologen des Instituts für die Kulturen des Alten Orients der Universität Tübingen 92 Tontafeln ergraben. Zeitlich wurden sie um 1250 v. Chr. datiert und stammen somit aus der Periode des mittelassyrischen Reichs. Die Altorientalistin Betina Faist übersetzte die Texte und identifizierte die Stadt als Mardama. Aus den Texten ist ebenfalls erkennbar, dass es sich dabei um einen Statthaltersitz handelte.
Durch altbabylonische Quellen um 1.800 v. Chr. ist bereits länger eine Stadt namens Mardaman bekannt, die mit der hier erwähnten Stadt identisch sein dürfte. Demnach war sie eine der Königsstädte, die von Šamši-Adad I. im Jahr 1786 v. Chr. erobert wurde und wenige Jahre später wieder zu einem selbständigen Königreich wurde. Von den Turukkäern wurde die Stadt dann um 1768 v. Chr. zerstört. Aus den Keilschrifttexten geht hervor, dass es dadurch nicht zu einem Ende kam, sondern die Stadt bis ca. 1200 v. Chr. weiter existierte.
In älteren Quellen aus der Dritten Dynastie von Ur, ca. 2100–2000 v. Chr., ist die Stadt Mardaman bereits erwähnt. Demnach wurde sie bereits von Naram-Sin um 2250 v. Chr. zum ersten Mal zerstört.
Weblinks
- Archäologie online
- Peter Pfälzner, Betina Faist: Eine Geschichte der Stadt Mardama(n), dubsar Band 17, S. 347–391, Münster 2020 ISBN 978-3-96327-102-1
Einzelnachweise
- Keilschrift-Fund verrät assyrische Königsstadt abgerufen am 10. März 2019