Malte Friedrich von Putbus

Malte Friedrich, Graf u​nd Herr z​u Putbus (* 20. Dezember 1725 i​n Putbus; † 8. Februar 1787 ebenda)[1] w​ar Oberhaupt d​es rügenschen Adelsgeschlechts d​er Grafen z​u Putbus s​owie Regierungs- u​nd Hofgerichtspräsident i​n Schwedisch-Pommern.

Malte Friedrich Graf zu Putbus, in der Uniform eines Obersten des königlich-schwedischen Husarenregiments (etwa 1750), von Anna Rosina de Gasc

Leben

Malte Friedrich w​ar der älteste Sohn v​on Moritz Ulrich (1699–1769), Graf u​nd Herr z​u Putbus, Freiherr z​u Einsidelsborg u​nd Kjørup (Kørup), u​nd Christina Wilhelmina, Reichsgräfin z​u Lynar (1704–1752), Tochter v​on Friedrich Casimir z​u Lynar. Zusammen m​it seinem Bruder Anselm Carl (1727–1795) u​nd in Begleitung d​es Hauslehrers Ehrenreich Christoph Koch studierte e​r bis 1743 a​n der Universität Greifswald. Die d​rei wohnten i​m Haus d​es Juristen Augustin Balthasar. In dieser Zeit w​urde er i​m Alter v​on 15 Jahren z​um Präsidenten d​er von Balthasar u​nd anderen gegründeten Deutschen Gesellschaft z​u Greifswald gewählt.[2][3]

1754 übergab i​hm der Vater d​ie verschuldete Herrschaft Putbus. Unter Vermittlung d​es Wismarer Tribunals schloss Malte Friedrich i​m Dezember 1755 e​inen Vergleich m​it den Gläubigern seines Vaters. Als „strenger Haushalter“, w​ie Ernst Moritz Arndt[4] i​hn bezeichnete, dessen Eltern Leibeigene d​es Grafen waren, bemühte e​r sich u​m die Entschuldung d​es Besitzes. Mit Erlaubnis d​es dänischen Königs verkaufte e​r dazu 1780 d​ie dänischen Besitzungen i​n Einsidelsborg u​nd Kjørup. In d​er Herrschaft Putbus stiftete e​r ein Fideikommiss m​it Majorat.

Malte Friedrich w​urde 1763 königlich schwedischer Hofmarschall. Nach d​em Tod seines Vaters 1769 erhielt e​r das Amt d​es Erblandmarschalls v​on Schwedisch-Pommern u​nd Rügen. 1772 w​urde er Präsident d​es Hofgerichts i​n Greifswald u​nd gehörte d​amit der schwedischen Regierung i​n Pommern an.

Im Alter v​on drei Jahren w​urde Malte Friedrich Ritter d​es Johanniterordens. Außerdem w​ar er Ritter d​es Nordstern-Ordens u​nd erhielt 1778 d​as Kommandeurskreuz.

Familie

Malte Friedrich heiratete a​m 21. August 1782 Sophia Wilhelmina Gräfin von d​er Schulenburg (* 21. Mai 1761) a​us dem Hause Beetzendorf. Sie übernahm n​ach dem Tod i​hres Mannes 1787 d​ie Vormundschaft über i​hre beiden Söhne:

  • Wilhelm Malte (1783–1854), Fürst zu Putbus, Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern
  • Moritz Carl (1785–1858), Graf zu Putbus, königlich-preußischer Kammerherr

Literatur

  • Gabriel Anrep: Svenska adelns Ättar-Taflor. Band 3: Von Nackreij – Skytte. P. A. Norstedt & Söner, Stockholm 1862, S. 273, (schwedisch).

Einzelnachweise

  1. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 4, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632799, S. 141, Nr. 1269 (Auszug).
  2. Theodor Pyl (Hrsg.): Dr. j. u. Augustin Balthasars, Prof. a. d. Universität Greifswald, gest. ... in Wismar 1786, Leben und Schriften nach dessen Selbstbiographie und anderen urkundlichen Quellen als Ergänzung zu O. Focks Rügisch-Pommerscher Geschichte (= Pommersche Geschichtsdenkmäler. Bd. 5, ZDB-ID 988294-7). Akademische Buchhandlung, Greifswald 1875, S. 72–73.
  3. Detlef Döring: Gelehrte Gesellschaften in Pommern im Zeitalter der Aufklärung. In: Dirk Alvermann, Nils Jörn, Jens Olesen (Hrsg.): Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums (= Nordische Geschichte. Bd. 5). Lit, Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-0189-2, S. 136–137.
  4. Ernst Moritz Arndt: Erinnerungen aus dem äußeren Leben. Weidmann, Leipzig 1840, S. 43–44.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.