Magadisee (Kenia)
Der Magadisee (Lake Magadi) ist neben dem Natronsee der kleinere von zwei großen Sodaseen im Magadi-Natron-Becken im östlichen Arm des Ostafrikanischen Grabens. Der Name des Sees stammt von dem Wort für salzig in der Massai-Sprache. Die gewaltigen Vorkommen des Minerals Trona (Na3HCO3CO3·2H2O) macht ihn ökonomisch bedeutsam. Trona wird seit mehr als 80 Jahren von der Firma Magadi Soda Company abgebaut und für die Herstellung von Pottasche und Kochsalz genutzt.
Magadisee | ||
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Geographische Lage | Kajiado County, Kenia | |
Zuflüsse | vor allem heiße Quellen | |
Abfluss | keine | |
Daten | ||
Koordinaten | 1° 52′ S, 36° 16′ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 579 m | |
Fläche | 141 km² | |
Maximale Tiefe | 1 m | |
Besonderheiten |
Sodasee |
Geographie
Der See liegt im östlichen Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs (Great Rift Valley). Das Becken wird im Osten von den Ngong-Bergen, im Westen vom Nguruman Escarpment begrenzt. Das extrem negative hydrologische Budget des abflusslosen Seebeckens führt zur extremen Alkalinität des Gewässers. Der See ist der südlichste See im Staate Kenia im Kajiado County, etwa 100 km südwestlich der Hauptstadt Nairobi.
Flora und Fauna
Der See ist die Heimat von zahlreichen Flamingos, Pelikanen, Reihern, Nilgänsen und Schreiseeadlern. Bedeutend ist der häufige Buntbarsch Alcolapia grahami. Der See ist außerdem eines der wichtigsten Verbreitungsgebiete des Fahlregenpfeifers.[1] Des Weiteren wurde aus dem See das Archaeon Natrialba magadii isoliert.[2]
Umwelt
Der See ist nach geomorphologischen Gesichtspunkten eine Salzpfanne, die nur während der Regenzeit von einem weniger als ein Meter tiefen Salzsee bedeckt wird. Aus dem stark alkalischen Salzwasser fällt bei Übersättigung das Mineral Trona aus, wobei Sedimentlagen an einigen Stellen Mächtigkeiten von 40 Metern erreichen.
Neuere Studien zeigen einen starken Zuwachs in der Fläche der Seen im kenianischen Rift. Auch der Magadisee ist davon betroffen. Ausgehend von einer „normalen“ Fläche von 141 km², hat der See sich in den letzten Jahrzehnten bis zum Jahr 2020 auf eine Fläche von 153 km² ausgedehnt. Dies hat weitreichende Folgen für die sozioökonomische Infrastruktur, da Siedlungen sowie Straßen zunehmend überflutet werden. Ebenso werden dadurch die aquatischen, aber auch die terrestrischen Ökosysteme beeinflusst. Es werden mehrere Ursachen dafür verantwortlich gemacht. Ein großer Teil dieses Effektes wird dem Klimawandel zugeschrieben. Es werden in den Einzugsgebieten der Seen deutlich höhere Niederschlagsmengen verzeichnet. Dazu kommt die Erosion durch veränderte Landnutzung, die die Becken der Seen mit Sediment anfüllt.[3]
Weblinks
Einzelbelege
- Simon Delany, Derek Scott, Tim Dodman, David Stroud (Hrsg.): An Atlas of Wader Populations in Africa and Western Eurasia. Wetlands International, Wageningen 2009, ISBN 978-90-5882-047-1.
- http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0723202084800508
- Rising Water Levels in Kenya’s Rift Valley Lakes,Turkwel Gorge Dam and Lake Victoria