Madonna mit Kind (Kloster Marienborn)
Die Skulptur Madonna mit Kind in der Kirche des ehemaligen Klosters Marienborn in Hoven, einem Stadtteil von Zülpich im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen, wurde im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts geschaffen.
Die 67 cm hohe Skulptur aus Holz wurde in späterer Zeit neu polychrom gefasst. Sie stammt ursprünglich aus der Kapelle von Marsdorf.
Auf einem hölzernen Thron mit geraden Seitenwänden und gedrehten Eckpfosten sitzt Maria in steifer Position. Sie hat ihre Füße nebeneinandergestellt und hält mit dem linken Arm das Jesuskind, das auf ihrem linken Knie sitzt. In der rechten Hand hält sie ein Zepter.
Die Madonna trägt ein Untergewand, das nur über dem linken Fuß und am Hals sichtbar ist, und einen weiten Rock mit langen herabfallenden Ärmeln. Er wird von einem breiten Gürtel zusammengehalten. Eng auf ihrem Kopf liegt ein symmetrisch in den Nacken fallender Schleier.
Das Kind, das steif aufrecht sitzt, hält in der linken Hand ein Zepter, die rechte Hand ist zum Segen erhoben. Seine Kleidung besteht aus einem Untergewand und einem über die linke Schulter geworfenen und dann um den Körper geschlungenen Mantel.
Auffallend ist der Gesichtsausdruck der Figuren: Lange dünne Nasen und hoch geschwungene Augenbrauen. Die Augen wirken hervorgequollen.
Literatur
- Paul Clemen in Verbindung mit Edmund Renard: Die Kunstdenkmäler des Kreises Euskirchen (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Vierter Band, IV.) L. Schwann, Düsseldorf 1900 (Nachdruck: Schwann-Bagel, Düsseldorf 1983, ISBN 3-590-32119-9), S. 93 (online).
- Nordrhein-Westfalen I – Rheinland (Dehio-Handbuch): Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer u. a. Mit einer Einführung von Udo Mainzer; Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2005, ISBN 3-442-03093-X, S. 486.
- Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland und Ruhrlandmuseum Essen (Hrsg.): Krone und Schleier. Kunst aus mittelalterlichen Frauenklöstern. Katalog zur Ausstellung, Hirmer Verlag, München 2005, ISBN 3-7774-2565-6, S. 207–209.
Weblinks