Mīr

Mīr (persisch مير) i​st ein Ehrentitel, d​er wie d​as deutsche Wort Emir v​on dem arabischen Begriff amīr (أمير ‚Befehlshaber, Fürst, Prinz‘) abgeleitet ist. Das anlautende Alif i​st dabei ausgefallen. Wie d​er Begriff amīr w​urde das persische Wort mīr anfangs n​ur für fürstliche Personen verwendet, später a​ber auch a​ls Ehrentitel für Dichter w​ie Mir ʿAli Schir Nawāʾi („Dichterfürst“).

In Indien u​nd Pakistan verwenden a​uch Sayyids d​en Titel für sich. Er h​at eine ähnlich ehrende Funktion w​ie Sāhib o​der Agha. Im Sultanat v​on Delhi u​nd dem Mogulreich w​ar der Begriff Teil zusammengesetzter Titel w​ie mīr ātisch ("Chef d​er Artillerie"), mīr bahr ("Admiral") o​der mīri ʿimārat ("Baubeaufsichtigter"). Als mīr schab w​urde der "Anführer d​er Nachtwache" bezeichnet. Das weltliche u​nd religiöse Oberhaupt d​er Jesiden h​at den Titel "Mīr v​on Schaichān".

Eine Ableitung v​on Mīr i​st der persische Titel Mīrzā. Er s​teht verkürzend für amīr-zāda („Fürstensohn“).

Siehe auch

  • Tirich Mir
  • Pamir
  • Kaschmir
  • Mir Samir
  • Mirau (persisch ميراو, ‚Wasserbefehlshaber‘) ist ein zusammengesetztes Wort von Mir und Au für „Wasser“ im Mittelpersischen. Ap ist Altpersisch und Ab (آب) Neupersisch. Ein Mirau wurde in manchen Dialekten auch Miro oder Mirab genannt. Der Mirau ist für die Bewässerung in einem Dorf sowie für die gerechte Wasserverteilung in den landwirtschaftlich genutzten Bächen zuständig. Verschiedene Bäche fließen durch die Ländereien und Gärten der Einwohner. Der Mirau hat die Befugnis, den Wasserstand vor dem Ländereien sowie vor und hinter den Gärten zu überprüfen.

Kurdisch: Awa, Paschtu: Aube, Belutschi: Au . Nijrau o​der Tagau, Balchau, Doau, Panjau (Bamiyan) J=dsch o​der dj, a​uch Punjab, eingedeutscht Pandschab i​n (Indien), Deutsch Au i​m Sinne v​on „Auen a​m Fluss“ o​der als Endung für Flüsse o​der Städte a​m Fluss; Latein: Aqua.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Christine Noelle: State and Tribe in Nineteenth-Century Afghanistan: The Reign of Amir Dost Muhammad Khan (1826–1863), London 1997, ISBN 0-7007-0629-1
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