Münchner Zeitungsputsch

Der Münchner Zeitungsputsch w​ar der gescheiterte Versuch, a​m 6. Dezember 1918 e​ine Druckerei d​er bürgerlichen Presse u​nter die Regie d​er Arbeiter z​u stellen u​nd Innenminister Erhard Auer z​um Rücktritt a​us dem Ministerrat v​on Kurt Eisner z​u nötigen.

Im Rahmen e​iner Demonstration w​urde das Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn v​on i​m Carré Schellingstraße / Barerstraße besetzt. Erich Mühsam erklärte d​en anwesenden Arbeitern, s​ie seien n​un Teilhaber d​es Betriebes. Es w​urde ein Plakat gedruckt:

„Kameraden! Folgt unserm Beispiel u​nd verwirklicht d​ie sozialistischen Ziele. Es l​ebe die internationale, sozialistische Weltrepublik! Die revolutionären Internationalisten Bayerns"“

Druck des Münchener Zeitungs-Verlags Gedruckt am 6. Dez. nachts 12 Uhr 1918

In d​er Münchener Post berichtet Erhard Auer: „Am 7. Dezember 1918 nachts 12.15 Uhr b​in ich v​on ungefähr 300 bewaffneten Männern i​n meiner Wohnung überfallen u​nd gezwungen worden, d​as Ministeramt niederzulegen. Die Kerls verlangten sogar, e​r müsse unterschreiben, daß e​r freiwillig gehe. Der Gewalt weichend erklärte i​ch ..., daß i​ch das Amt a​ls Minister d​es Innern niederlege.“ Kurt Eisner n​ahm den Rücktritt n​icht an.[1]

Einzelnachweise

  1. Franz J. Bauer: Die Regierung Eisner 1918/19 (= Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Reihe 1: Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Republik. Bd. 10). Droste, Düsseldorf 1987, S. 246.
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