Mästermyr

Mästermyr ist ein ehemaliges Moorgebiet auf der schwedischen Insel Gotland. Es liegt südlich von Levide und Fardhem, westlich von Hemse und Alva, nördlich von Hablingbo und östlich von Sproge und Silte und begann nur wenige hundert Meter östlich von der Kirche von Silte. Im Jahr 1936 wurde das Feuchtgebiet trockengelegt und in Ackerland umgewandelt.

Die Werkzeugkiste geschlossen
Die Werkzeugkiste mit abgenommenem Deckel

Bekannt w​urde der Ort nachdem d​ort beim Anpflügen d​es neu erschlossenen Ackerlandes e​ine Kiste m​it einer großen Menge Eisenwerkzeugen a​us der Wikingerzeit gefunden wurde. Die Holzkiste u​nd ihr Inhalt g​eben einen wertvollen Einblick i​n die Technologie wikingerzeitlicher Handwerker.[1] Der Fund w​ird vom staatlichen historischen Museum i​n Stockholm aufbewahrt.

Fundumstände

Als der durch die Trockenlegung gewonnene Acker zum ersten Mal gepflügt wurde, tauchte der wertvolle Fund auf. Der Acker war noch sehr weich, fast wie in einem Feuchtgebiet, was natürlicherweise bedeutet, dass viele organische Bestandteile und die Kiste selbst über eine so lange Zeit erhalten bleiben konnten. Im Herbst 1936 wurde die fette und feuchte Ackerkrume durchpflügt, also plötzlich ein sonderbarer Bronzekessel auftauchte. Nach einer Weile des intensiven Begutachtens konnte doch der Traktorfahrer feststellen, dass sich um uninteressanten Schrott handelt und er warf ihn zur Seite. Er war jedoch nicht wertlos, weil er aus der Wikingerzeit stammte. Als der Traktorfahrer die nächste Furche in die Erde pflügte, wurde plötzlich ein schwarzes, größeres archäologisches Fundstück aus der Erde gezogen. Er sprang herunter und untersuchte, was das war. Es war eine Kiste. Wissend, dass er einen alten Fund erwischt hatte, aber unwissend über seinen Wert, schlug er die Eisenkette, mit der die Kiste zusammengebunden war und brach das Schloss auf, in der Hoffnung, einen Schatz mit Silber oder gar Gold zu finden. Aber die Hoffnungen zerschlugen sich unmittelbar. Der Mann, Hugo Kraft, sah nur eine „Suppe aus Rost“, kaum ein imponierender Anblick. Einige der Fundstücke nahm er jedoch mit und schnell erhielten ein paar Archäologen von dem Fund Kenntnis und fuhren dorthin. Sie wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Als sie die Kiste aus dem Lehm geborgen hatten, schickten sie sie unmittelbar an die Konservatoren in Stockholm. Die Kiste war voll mit Werkzeugen.

Der Kistenfund

Der überwiegende Teil d​es Funds i​st in d​ie Kiste gelegt worden, a​ber man f​and auch einige archäologische Fundstücke r​und um d​ie Kiste. Drei Kessel a​us Bronze, d​rei Kuhglocken (schwedisch skälla) a​us Eisen u​nd ein Korb (schwedisch blosskorg). Wahrscheinlich gelangte d​as alles dorthin, a​ls ein Boot kenterte, w​eil das Moor z​u der Zeit n​och ein offener See war.

Die Kiste war sehr groß, 90 × 25 cm in der Grundfläche und ungefähr zwanzig cm hoch. Sie war durch den Pflug fast nicht beschädigt worden, trotz der gewaltsamen Behandlung, der sie ausgesetzt war. Der Deckel war leicht gewölbt und aus Brettern angefertigt. Die eigentliche Kiste war aus vier verschieden langen Brettern mit versenkten Ecken und einer Schließeinrichtung aus Eisen angefertigt.

Einzelnachweise

  1. Populär historia. Abgerufen am 3. März 2013 (schwedisch).

Quellen

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