Luise zu Stolberg-Wernigerode
Gräfin Luise (zeitgenössisch: Louise) zu Stolberg-Wernigerode (* 24. November 1771 auf Schloss Wernigerode; † 8. April 1856 in Groß Krauschen) war Äbtissin des Klosters Drübeck.
Luise stammte aus dem Harzgrafengeschlecht der Grafen zu Stolberg und war die zweitälteste Tochter des Grafen Christian Friedrich zu Stolberg-Wernigerode und ältere Schwester des Erbgrafen Henrich zu Stolberg-Wernigerode. Von 1797 bis 1800 war sie Äbtissin des Klosters Drübeck. Am 21. Dezember 1807 heiratete sie auf Schloss Wernigerode Moritz Haubold von Schönberg und folgte ihrem Mann nach Dresden, wo sie Zugang zur Familie Körner fand und Freundschaft mit Helene Marie von Kügelgen schloss. Zum künstlerisch-pietistischen Freundeskreis gehörte auch ihre Schwester Friederike Gräfin Dohna auf Hermsdorf.
1813 richtete sie in ihrem Haus ein Lazarett ein, gründete 1814 Häuser für Kriegswaisen, eine Suppenküche und den ersten (christlichen) Frauenverein in Dresden (der Israelitische Frauenverein bestand bereits seit 1790).
- „Ich lege dir ein gedrucktes Blatt bei, eine Rechnung über die Armenspeisung im vorigen Winter durch den Frauenverein. Diese Speisung dauerte bis Ostern, und Du wirst staunen, mit wie Wenigem dieses ausgeführt worden ist. Doch das war auch nur möglich, indem die reichen Frauen selbst in den Küchen standen und austeilten. In Altstadt war eine Küche und in Neustadt auch eine, und in jeder Küche waren sieben Frauen tätig, die sich täglich abwechselten. Die Präsidentin von Schönberg war die Seele aller Anstalten, und denke dir, diese Frau ist uns nun auch genommen durch die Trennung...“[1]
1815 folgte sie ihrem Mann nach Merseburg.
Literatur
- Eduard Jacobs: Schönberg, Luise von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 264–267.
- KÜGELGEN, A. und E. von, Helene Marie von Kügelgen, Stuttgart o. J.
Einzelnachweise
- KÜGELGEN, A. und E. von, Helene Marie von Kügelgen, Stuttgart o. J.