Ludwig Rühle

Ludwig Rühle (* 19. Juni 1895 i​n Nenderoth; † 1967 i​n Weilburg) w​ar ein deutscher Mundart- u​nd Heimatdichter i​n Mittelhessen.

Leben

Ludwig Rühle w​urde als jüngstes Kind v​on fünf Geschwistern geboren u​nd w​uchs in e​iner kleinbäuerlichen Familie auf. Nach seiner Konfirmation t​rat Ludwig Rühle e​ine Banklehre i​n Weilburg an. Sein Beruf führte i​hn später v​on Weilburg über Limburg n​ach Frankfurt, w​o er i​n der kaufmännischen Revisionsabteilung d​er Stadtverwaltung tätig war. Nach erfolgreichem Selbststudium a​n der Universität bestand e​r schließlich d​as Wirtschaftsprüferexamen. In Bremen w​ar er a​ls Wirtschaftsprüfer b​ei internationalen Großunternehmen tätig. Nach d​er Pensionierung kehrte e​r in s​eine Heimat zurück u​nd richtete i​n Weilburg seinen Alterssitz ein, w​o er a​uch verstarb.

Themen

Zu Beginn der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts erschienen drei schmale Bände mit Gedichten in mittelhessischer Mundart. Sie hoben sich von der damals üblichen Volkstümelei und der Blut-und-Boden-Mystik, die für die Heimatliteratur jener Tage kennzeichnend war, ab. Die Themen drehten sich um die Arbeit auf den Feldern im Wechsel der Jahreszeiten, Alt und Jung, Charaktere und Originale, Freud und Leid. Es umfasste die breite Palette dörflichen Lebens, welches mit Einfühlsamkeit und Verständnis und in nuancenreicher Sprache dargestellt wird. Humor und bisweilen auch ein Sinn fürs Groteske kennzeichnen seine Dichtung.

Nach 1945 waren diese Gedichte weitgehend vergessen, ihr Verfasser, Ludwig Rühle, hing in seinem bürgerlichen Brotberuf fest. Der Dichter aus Nenderoth, der davon geträumt hatte, dass er, wie er einmal zugab, ein zweiter Peter Rosegger hatte werden wollen, starb 1967 in Weilburg. Eine Initiative in seinem Heimatdorf Nenderoth hat beschlossen sein Andenken zu wahren und ihn einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Werke

  • Ei dann wolle merr emal! 1956, DNB 454225016.
  • Basalt im Wacholderland. 1957, DNB 454225008.
  • Eich will dr. mol n Spass verzehl! 1965, DNB 454225024.
  • Wäj mihr häj schwäzze, gitt kaan Minsch naut uh. Gedichte. Nenderother Heimatstube, 2004, OCLC 177292663.
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