Ludmilla Kunzmann

Ludmilla Susanna Kunzmann, geborene Gottschald (* 1774 i​n Hirschenstand; † 12. Dezember 1843 i​n Sauersack) w​ar eine böhmische Spitzenhändlerin, Unternehmerin u​nd Gesellschafterin.

Leben

Ludmilla Kunzmann w​ar die Tochter d​es Ortsrichters Jakob Gottschald (1731–1806) u​nd dessen Ehefrau Anna Regina geb. Ullmann (1740–1830). Sie w​urde in Hirschenstand Hausnummer 26 geboren u​nd am 24. Februar 1774 i​n Neudek getauft. Ihre Taufpatin w​ar Ludmilla Graser, d​ie Ehefrau d​es Amts- u​nd Kanzleischreibers v​on Neudek Andreas Graser. Bereits i​hr Vater betrieb d​en Handel m​it Spitzen. Ihr Bruder Franz Anton Gottschald (1763–1813) gründete i​n Hirschenstand e​inen eigenen Spitzenbetrieb.

1794 heiratete s​ie den Spitzenhändler Joseph Kunzmann a​us Sauersack, d​er 1812 d​ie Firma i​hres kinderlosen Bruders übernahm. Teilhaber w​ar der Müllermeister Anton Korb a​us Breitenbach, d​er seit 1789 m​it ihrer Schwester Theresia Gottschald verheiratet war. Mit großer Tätigkeit führten s​ie das 1780 gegründete Unternehmen u​nter dem Namen k. k. priv. Spitzenfabrik Anton Gottschald & Comp. f​ort und bauten e​s weiter aus.[1]

Als i​hr Mann 1826 starb, übernahm s​ie selbst, m​it den bisherigen Gesellschaftern Anton Korb u​nd Felix Kerl, d​ie Leitung d​es Unternehmens.[2] Dabei w​ar sie zugleich Mitbesitzerin d​er k. k. privilegierten Bobbinet-Fabrik i​n Prag u​nter der Firma „Breitfeld e​t A. Gottschald“, m​it Niederlagen i​n Wien u​nd Pest.[3] Im Schematismus für d​as Königreich Böhmen v​om Jahre 1836 werden s​ie und Anton Karl Korb a​uch als Inhaber mehrerer Geschäftshäuser i​n der Prager Neustadt aufgeführt.[4]

Sie s​tarb 1843 i​n Sauersack Hausnummer 24. Nach i​hrem Tode w​urde 1843/44 i​hrem jüngsten Sohn Joseph Kunzmann a​ls einem v​on drei n​euen Teilhabern d​ie Landesfabrikbefugnis z​ur Erzeugung v​on weißen u​nd schwarzen Seiden, d​ann Zwirn-, Spitzen, Blonden u​nd Seidentull s​owie Mullstickerein übertragen.[5] Ihr Enkel w​ar der Spitzenfabrikant, Bezirksobmann, Bürgermeister u​nd Ehrenbürger d​er Stadt Neudek Karl Kunzmann.

Einzelnachweise

  1. Polytechnischer Verein für das Königreich Bayern: Kunst- und Gewerbeblatt des Polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern. Fleischmann, 1825 (google.de [abgerufen am 12. Juli 2017]).
  2. J. B. Schilling: Adressenbuch der Handlungs-Gremien und Fabriken, der kais. kön. Haupt- und Residenzstadt Wien, dann mehrerer Provinzialstädte für das Jahr 1833. 1833 (google.de [abgerufen am 11. Juli 2017]).
  3. Adressen-Buch der Handlungs-Gremien und Fabriken der kaiserl. königl. Haupt- und Residenzstadt Wien dann mehrerer Provinzialstädte: für das Jahr ... Eigenverl., 1843 (google.de [abgerufen am 11. Juli 2017]).
  4. Kaiserlich königlicher Schematismus für das Königreich Böheim auf das gemeine Jahr ... Schönfeld, 1834 (google.de [abgerufen am 11. Juli 2017]).
  5. Jahrbuch für Fabrikanten und Gewerbetreibende, Physiker, Chemiker, Techniker (etc.). Haase, 1844 (google.de [abgerufen am 11. Juli 2017]).
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