Lucius Cestius Gallus Cerrinius Iustus Lutatius Natalis
Lucius Cestius Gallus Cerrinius Iustus Lutatius Natalis war ein im 2. Jahrhundert n. Chr. lebender römischer Politiker. Durch eine Inschrift,[1] die in Volturnum gefunden wurde, sind einzelne Stationen seiner Laufbahn bekannt.
Gallus war zunächst IIIIvir viarum curandarum; dies war eines der Ämter innerhalb des Vigintivirats. Danach leistete er seinen Militärdienst als Tribunus laticlavius in der Legio VIII Augusta, die ihr Hauptlager in Argentorate in der Provinz Germania superior hatte. Im Anschluss war er Quaestor urbanus, Ab actis senatus, Aedilis curulis und Praetor.[2]
Nach der Praetur wurde Gallus Kommandeur (Legatus Auggustorum)[A 1] der Legio XX Valeria Victrix, die in der Provinz Britannia stationiert war. Im Anschluss war er für ein Jahr Statthalter (Proconsul) in der Provinz Narbonensis. Danach kehrte er nach Rom zurück, um für drei Jahre als Präfekt die Verwaltung des Aerarium Saturni zu übernehmen. In seinem dritten Jahr als Präfekt oder wenig später wurde er in Rom als consul designatus[A 2] für einen Suffektkonsulat vorgesehen.[2]
Zu einem unbestimmten Zeitpunkt war Gallus Patron in Volturnum. Die Inschrift wurde ihm zu Ehren nach seinem Tod vom Stadtrat (Decuriones) der Gemeinde errichtet.[2] Er war vermutlich ein naher Verwandter von L. Cestius L. f. Pomptina Gallus Varenianus Lutatius Natalis Aemilianus.[2][3]
Literatur
- Mireille Corbier: L’aerarium saturni et l’aerarium militare. Administration et prosopographie sénatoriale, Publications de l’École Française de Rome 24, 1974, (Online).
- Edmund Groag: Cestius 10. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 2007.
Anmerkungen
- In der Inschrift wird Gallus als Legatus Auggustorum bezeichnet. Laut Mireille Corbier handelt es sich bei den Augusti entweder um Mark Aurel und Lucius Verus (gemeinsame Regierungszeit von 161 bis 169) oder um Mark Aurel und Commodus (gemeinsame Regierungszeit von 176 bis 180).
- Sowohl Mireille Corbier als auch Edmund Groag lehnen die Ergänzung der Inschrift zu co(n)s(uli) [I]I ab, da in der Inschrift kein einziges konsulares Amt angeführt ist; sie ziehen die Ergänzung co(n)s(uli) d[esignato] vor. Die Lesung der EDCS ist co(n)s(uli) [I]I.