Lucius Bovius Celer
Lucius Bovius Celer (vollständige Namensform Lucius Bovius Luci filius Luci nepos Falerna Celer) war ein im 1. Jahrhundert n. Chr. lebender Angehöriger des römischen Ritterstandes (Eques). Durch eine Inschrift,[1] die in Puteoli gefunden wurde und die auf 97/110 n. Chr. datiert wird,[A 1] sind einzelne Stationen seiner Laufbahn bekannt.
Celer war zunächst Duumvir, Quaestor und Augur in seiner Heimatstadt, bevor er Praefectus fabrum wurde. Im Anschluss folgte sein einziges militärisches Kommando als Tribunus militum in der Legio III Cyrenaica, die in der Provinz Aegyptus stationiert war. Danach war er als Procurator für die Gladiatorenschule in Alexandria zuständig (procurator ludi familiae gladiatoriae Caesaris Alexandriae ad Aegyptum); dieser Posten war vermutlich mit einem Jahreseinkommen von 60.000 Sesterzen verbunden. Nach seiner Rückkehr nach Italien wurde er vom Kaiser in ein Richterkollegium berufen (adlectus inter selectos ab Imperatore Caesare Augusto), das für Zivilprozesse zuständig war.[2]
Celer war in der Tribus Falerna eingeschrieben und stammte vermutlich aus Puteoli. Er ließ die Inschrift für sich und seine Ehefrau Sextia Nerula errichten, mit der er 31 Jahre zusammenlebte. Eine weitere Inschrift,[3] die auf 91/100 datiert wird, findet sich auf dem Grabstein für seine Tochter Lucilla, die im Alter von acht Jahren starb.
Literatur
- Walter Henze: Bovius 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 799.
- Hans-Georg Pflaum: Les carrières procuratoriennes équestres sous le Haut-Empire Romain, Paris 1960, Band 1.
Anmerkungen
- Hans-Georg Pflaum geht davon aus, dass sich Imperatore Caesare Augusto auf Domitian (81–96) bezieht, der nach seiner Ermordung der Damnatio memoriae verfiel, so daß sein Name in der Inschrift nicht genannt wurde. Andere Historiker wie Emil Ritterling und Hermann Dessau nahmen an, dass damit Augustus selbst gemeint ist.
Einzelnachweise
- Inschrift aus Puteoli (CIL 10, 1685).
- Hans-Georg Pflaum, Les carrières, S. 126–128, Nr. 55.
- Inschrift aus Puteoli (CIL 10, 1686).