Lown-Ganong-Levine-Syndrom
Das Lown-Ganong-Levine-Syndrom ist ein 1952 von Lown, Ganong und Levine beschriebenes Syndrom aus der Gruppe der Präexzitationssyndrome. Die klinische Diagnose erfolgte bei Vorliegen der folgenden Kriterien: anfallsartiges Herzrasen (paroxysmale Tachykardie), im EKG eine verkürzte Überleitungszeit (PQ-Zeit < 120 ms) bei normal konfiguriertem Kammerkomplex (QRS-Komplex). Der letzte Punkt grenzt das LGL-Syndrom vom klassischen Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) ab, bei dem definitionsgemäß eine Delta-Welle vorliegt.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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I45.6 | Präexzitations-Syndrom Lown-Ganong-Levine-Syndrom |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die ursprüngliche Annahme, dem LGL-Syndrom liege eine eindeutige, definierte Störung im Reizleitungssystem zu Grunde, wie das z. B. beim WPW-Syndrom der Fall ist, bewahrheitete sich bei elektrophysiologischen Studien bislang nicht.
Die klinische Bedeutung des LGL-Syndroms ist gering, zumal man seit Einführung der elektrophysiologischen Untersuchung des Reizleitungssystems eine genaue Abklärung der zugrundeliegenden Ursache eines Präexzitationssyndroms durchführen kann.
Siehe auch
Literatur
- D. M. Beyerbach u. a.: Lown-Ganong-Levine Syndrome. (Übersicht)
- G. Herold: Innere Medizin. 2007, S. 255f.