Lokasenna

Lokasenna („Lokis Zankreden“) o​der Oegisdrecka („Oegirs Trinkgelage“) i​st eine Edda-Erzählung, d​ie den Auslöser für d​ie endgültige Feindschaft zwischen d​en Asen u​nd Loki beschreibt. Die Götter u​nd Göttinnen saßen b​ei einem Festmahl b​ei dem Meerriesen Ägir. Seine Halle i​st eine Friedenshalle, h​ier darf s​ich niemand a​n einem anderen vergreifen. Bei seinen Zankreden übertrat Loki dieses Gebot u​nd trat e​in mit d​em Ziel, Unfrieden z​u verbreiten:

„Ein will ich treten in Ögis Hallen,
Selber dieß Gelag zu sehn.
Schimpf und Schande schaff ich den Asen
Und mische Gift in ihren Meth.“[1]

Lokis Streit mit den Göttern in einer Darstellung von Lorenz Frølich (1895)

In e​iner Rede verspottet Loki d​ie Götter. Die Götter versuchen Loki z​u beruhigen, d​och erst a​ls Thor droht, Loki m​it seinem Hammer z​u erschlagen, ergreift Loki d​ie Flucht.

  • Bragi wird als „Bankzierde“ bezeichnet; ihm wird vorgeworfen, dass er nur tapfer sei, wenn er sitzt, sonst aber feige und schwach sei.
  • Idun wird als promiskuitiv beschimpft.
  • Gefjons Liebe sei käuflich. Wer sie beschenke, der werde von ihr geliebt.
  • Loki sieht in Odin den Schuldigen, dass er das Kriegsgeschick den Falschen gab, den Feigen.
  • Frigg wird vorgeworfen, dass sie mit Vili und gleichzeitig verkehrt habe.
  • Freya wird beschuldigt, mit allen Anwesenden gebuhlt zu haben, sogar mit ihrem Bruder.
  • Njörd sei nicht mehr als eine Geisel des Wanenkrieges.
  • Tyr sei minderwertig, weil er nur eine Hand hat.
  • Freyr wird als Tor dargestellt. Wegen seiner Liebe habe er sein Schwert verschenkt.
  • Heimdall wird als elender Wächter Asgards dargestellt. Fast rund um die Uhr muss er dastehen und wachen.
  • Skadi wird an den Tod ihres Vaters erinnert.
  • Sif wird Untreue gegen Thor vorgeworfen.
  • Thor greife zu schnell zu seinem Hammer. Des Weiteren erntet Thor Spott, denn sein Herr, der Schlachtengott (Tyr/Odin), wird von einem Wolf besiegt werden.
Wikisource: Ögisdrecka – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Die Edda, Götterlieder, Ögisdrecka. Übersetzung von Karl Simrock, 1876.
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