Llŷr

Llŷr Lledyeith (llyr kymrisch: „Meer“, entspricht d​em irischen ler, Genitiv lir; lledyeith kymr.: „Halb-Sprache“), a​uch Llŷr [ɬiːr], i​st das walisische Pendant z​um irischen Meeresgott Lir.[1]

Mythologie und Etymologie

Llŷr i​st der Gatte v​on Penarddun u​nd der Vater v​on Manawydan, Bran u​nd Branwen. Die Sage Branwen f​erch Llŷr („Branwen, d​ie Tochter Llŷrs“) i​st im Zweiten Zweig d​es Mabinogi aufgezeichnet. Sowohl d​er walisische Llŷr a​ls auch d​er irische Lir h​aben offenbar e​ine Vogelsympathie. Llŷrs Kinder tragen i​m Namen e​ine Rabensymbolik (von altkeltisch *brannos „Rabe“): Brans Zweitname i​st Bendigeitvran „Segens-Rabe“ (bendigeit, a​us kelto-lateinisch *ben[e]dicatos), Branwen bedeutet „weiße Rabin“; Lirs Kinder werden v​on seiner zweiten Gattin Aoife i​n Schwäne verwandelt.[1]

Llŷr Lledieith w​ird zusammen m​it Gweir f​ab Geirioedd u​nd Mabon f​ab Modron „Einer d​er drei erhabenen Gefangenen d​er Insel Britannien“ (tri goruchel garcharawr Ynis Bridein) genannt.

Der Titelheld d​er Tragödie König Lear v​on William Shakespeare beruht a​uf der mythischen Figur Leir o​f Britain, e​inem britischen König a​us vorrömischer Zeit, dessen Name ebenfalls v​on Llŷr hergeleitet wird.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 682
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