Liste von Brückenbauten in Basel
In der Liste von Brückenbauten in Basel werden sowohl die grossen Rheinbrücken als auch bedeutende innerstädtische Viadukte und Stege aufgelistet.
Rheinbrücken
Heutige Brücken
In Basel überspannen acht Brücken den Rhein. In Fliessrichtung des Rheins geordnet sind dies:
Name | Eröffnung1) | Verkehr | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Kraftwerk Birsfelden | 1954 | Fussgänger und Velos. | Weg über das Stauwehr. Rechtes Ufer ist Basel, linkes Ufer ist Birsfelden. |
zweite Eisenbahnbrücke | 2012 | Eisenbahn und Fussgänger. | Quasi eine Verbreiterung der ersten Eisenbahnbrücke. Hat offiziell keinen eigenen Namen. |
Eisenbahnbrücke | 1873 | Eisenbahn und Fussgänger. | Neubau 1962. Fussgänger erst seit dem Neubau. |
Schwarzwaldbrücke | 1973 | Autobahn, allgemeiner Individualverkehr, Bus und Fussgänger. | Ersetzte die 1955 gebaute St. Albanbrücke, die nach dem Bau der Schwarzwaldbrücke abgerissen wurde. |
Wettsteinbrücke | 1879 | Allgemeiner Individualverkehr, Tram und Fussgänger. | Neubau 1995. |
Mittlere Rheinbrücke | 1225 (?) | Allgemeiner Individualverkehr, Tram, Bus und Fussgänger. Seit 2015 für private Motorfahrzeuge gesperrt. | Genaues Baujahr nicht überliefert. Erste und bis 1879 einzige Basler Rheinbrücke. Neubau 1905. |
Johanniterbrücke | 1882 | Allgemeiner Individualverkehr, Bus und Fussgänger. | Neubau 1967. |
Dreirosenbrücke | 1934 | Autobahn, allgemeiner Individualverkehr, Tram und Fussgänger. | Neubau 2004. |
1) Eröffnungsjahr der jeweils ersten Brücke am Standort.
Eine weitere Brücke, die Dreiländerbrücke, befindet sich unmittelbar unterhalb des Dreiländerecks. Sie wurde 2007 eröffnet und ist für Fussgänger und Velofahrer offen. Sie verbindet das deutsche Weil am Rhein mit dem französischen Huningue. An dieser Stelle stand bereits seit dem 19. Jahrhundert eine Brücke, die aber 1944 von den Amerikanern zerstört wurde. Nach dem Krieg bis zum Bau der Palmrainbrücke verkehrte als Brückenersatz eine kostenlose Autofähre.
Ehemalige Brücken
Frühere, inzwischen abgebrochene Rheinbrücken in Basel waren:
- die Dufourbrücke, eine kurzfristige militärische Pontonbrücke während des Neuenburger Handels von 1857, welche sich ca. 100 m oberhalb der heutigen Wettsteinbrücke befand.
- die Notbrücke zur Mittleren Brücke (1903–1905), eine provisorische Holzbrücke, welche während des Baus der heutigen Mittleren Brücke wenige Meter flussabwärts erstellt wurde.
- die St. Albanbrücke, welche von 1955 bis 1973 etwa 100 m rheinabwärts der jetzigen Schwarzwaldbrücke stand. An der Stelle der früheren Brückenköpfe befindet sich nun auf der Grossbasler Seite die Cécile-Ines-Loos-Anlage und das neue Breite-Zentrum, auf der Kleinbasler Seite das Tinguely-Museum.
Nicht verwirklichte Projekte
- Sevogelbrücke: Im Baulinienplan von 1901 war ein Rheinübergang etwa 100 Meter oberhalb der heutigen St. Alban-Fähre vorgesehen. Die Brücke sollte auf der Grossbasler Seite neben dem Letziturm beginnen und auf der Kleinbasler Seite in der Peter Roth-Strasse enden. Die Idee wurde aber nie konkretisiert. 1960 wurde die Idee wieder aufgenommen und der Kanton kaufte sogar Land für den geplanten Grossbasler Brückenkopf, doch obwohl das Projekt bis weit in die 1970er Jahre als dringlicher Baustein der Basler Verkehrsplanung galt, wurde nie mit dem Bau begonnen. Mit der Überarbeitung der Gesamtverkehrsplanung von 1979 verschwand das Projekt dann wieder in der Schublade. Im 2014 veröffentlichten «Teilrichtplan Velo 2013» der Regierung taucht die Idee wieder auf, nun aber in Form einer Brücke nur für Fussgänger und Velos.
- Birsfelderbrücke: In den 1960er Jahren gab es Pläne, eine weitere Brücke östlich des Birsfelder Kraftwerks zu bauen, die dann Birsfelderbrücke geheissen hätte. Die Pläne wurden zuerst wegen der enormen Kosten und danach wegen der zu erwartenden Naturschäden im Naturschutzgebiet Rheinaue fallen gelassen. Man kann aber noch heute den auf die Brücke hin ausgerichteten Strassenverlauf erkennen: Die Brücke hätte die Birsfelder Sternenfeldstrasse mit der Basler Hörnliallee verbunden. Auch die Autobahnabfahrt Birsfelden ist auf diese Brücke hin ausgerichtet.
- 3Land-Brücke: 2018 wurde in einer trinationalen Verkehrsstudie eine neue Brücke auf Höhe der Wiesenmündung vorgeschlagen. Diese soll für öffentlichen, Fuss- und Fahrradverkehr ausgerichtet sein und das sich im Umbruch befindende Klybeckquartier mit der französischen Agglomerationsgemeinde Huningue verbinden. Die Realisation dieses Projektes ist noch unsicher, die Eröffnung wird in der Studie auf das Jahr 2035 angepeilt.[1][2]
Fähren
Fussgänger können den Rhein auch mit einer der vier Fähren überqueren. Diese vier Fähren sind, in Fliessrichtung des Rheins:
Offizieller Name | Schiffsname |
---|---|
St. Alban-Fähre | Wild Maa |
Münsterfähre | Leu |
Klingentalfähre | Vogel Gryff |
St. Johanns-Fähre | Ueli |
Heute sind die Fähren nur noch eine nostalgische Attraktion, aber von der Inbetriebnahme der ersten Fähre im Jahr 1854 bis zum Bau der Wettstein-, Johanniter- und später der Dreirosenbrücke erfüllten sie eine echte Transportfunktion.
Birsigbrücken
Über den Birsig führen drei innerstädtische Viadukte. Das sind bachabwärts:
- das Dorenbachviadukt mit Tram und Individualverkehr
- das Birsigviadukt mit Tram und Individualverkehr
- das Heuwaage-Viadukt mit Individualverkehr
Bis zur Eindolung des Birsig unterhalb des heutigen Heuwaage-Viadukts gab es in der Altstadt zahlreiche kleine Brücken, deren Gewölbe z. T. heute noch in der Bausubstanz des unterirdischen Flusstunnels erhalten sind:
- die Munimattbrücke (am Eingang des Tunnels, ab 2017 wieder freistehend)
- die Aubergbrücke (nach Abriss der Stadtmauer erbaut, ab 2017 neuer Eingang des Tunnels)
- die Lohhofbrücke (auch Lohhofsteg genannt, heute Lohweg)
- die Klosterbergbrücke (auch Steinenbrücke genannt, heute Stänzlergasse)
- der Theatersteg (früher Ballenhaussteg, heute Theatergässlein)
- der Barfüssersteg (auch Barfüsserbrücke genannt, im Mittelalter abgebrochen)
- die Pfluggassbrücke (früher Snürlinssteg, Richtbrücke, Weisse Brücke genannt, heute Pfluggässlein)
- die Kuttelbrücke (früher Menlinssteg, im Mittelalter abgebrochen, heute Rüdengasse)
- die Schintbrücke (auch Schlagbrücke genannt, in der Nähe der heutigen Sattelgasse, im Mittelalter abgebrochen)
- die Neue Brücke (auch Edelleutebrücke genannt, in der Nähe der heutigen Eisengasse, im Mittelalter abgebrochen)
- die Stadthausgassbrücke (heute Stadthausgasse)
- ein unbenannter Steg (beim heutigen Fischmarkt, im Mittelalter abgebrochen)
- ein unbenannter Steg beim Salzturm (an der heutigen Schifflände, im Mittelalter abgebrochen)
Weitere Viadukte und Brücken
Über die Birs führen zwei innerstädtische Brücken. Das sind flussabwärts:
- die Redingbrücke für Individualverkehr
- der Birssteg, eine 1934 gebaute Fussgängerbrücke zur Tramhaltestelle Schulstrasse in Birsfelden
- die Birskopfstegbrücke für Fussgänger und Velo
Folgende Brücken überqueren Gleise der Eisenbahn. Ab Bahnhof SBB in Richtung Schweiz:
- die Peter Merian-Brücke für Individualverkehr
- die Gundeldinger-Passerelle für Fussgänger
- die Münchensteinerbrücke mit Tram und Individualverkehr
Ab Bahnhof SBB in Richtung Frankreich:
- die Margarethenbrücke für Tram und Individualverkehr
Literatur
- Guido Helmig: In Basel Brücken schlagen. In: Basler Stadtbuch 1995, S. 217–222.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Basler Dreiländereck - Neue Rheinbrücke soll trinationales Quartier fördern. 12. Juni 2018, abgerufen am 4. November 2020.
- Studie schlägt neue Rheinbrücke vor. In: Basler Zeitung. ISSN 1420-3006 (bazonline.ch [abgerufen am 4. November 2020]).