Lips (Mythologie)
Lips (altgriechisch Λίψ Líps, dt. auch Libs, lateinisch Africus) war in der griechischen Mythologie die göttliche Verkörperung des Südwestwinds.
Der Name wird – ebenso wie der Libeccio in Korsika – von Libyen abgeleitet,[1] das südwestlich von Griechenland liegt; entsprechend soll er in Ägypten den Westwind bezeichnet haben.[2] Etymologisch wird Lips von λείβειν leíbein, deutsch ‚träufeln, benetzen‘, abgeleitet.[3]
Am Turm der Winde in Athen ist Lips als Knabe mit einem Schiffssteven dargestellt, da er nach der Seeschlacht von Salamis die Trümmer der besiegten persischen Schiffe an die attische Küste geworfen haben soll. Nach anderer Deutung versinnbildlicht dies, dass er den in den Hafen Piräus einlaufenden Schiffen günstig war.[4]
Literatur
- Heinrich Wilhelm Schaefer: Africus 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 716 f.
- Dr. Vollmers Wörterbuch der Mythologie aller Völker. Dritte Edition, Stuttgart 1874, Reprint Leipzig 1990, ISBN 3-921695-13-9.
Einzelnachweise
- Herodot, Histories 2,25
- August Boeckh: Erklärung einer Aegytischen Urkunde in Griechischer Cursivschrift. Berlin 1821, S. 59.
- Georg Curtius: Grundzüge der griechischen Etymologie. S. 332 m.w.N.; ebenso Ludwig Preller: Griechische Mythologie. Band 1, Berlin 1860, S. 370 Fn. 6.
- August Heinrich Petiscus: Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer. Leipzig 1860, S. 182.