Libon von Elis
Libon von Elis (altgriechisch Λίβων) gilt zumeist als antiker, griechischer Architekt. Er stammte aus der Gegend von Olympia in Elis und war in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. als Bauleiter des Zeustempels von Olympia verantwortlich.
Der ansonsten unbekannte Libon gilt zumeist als Architekt des Zeustempels in Olympia, der zwischen 480/470 und etwa 456 v. Chr. erbaut wurde. Sein Name ist nur aus einer Passage bei Pausanias bekannt: „Der Architekt (des Zeustempels) ist ein Mann aus der Gegend mit dem Namen Libon“ (τέκτων δὲ ἐγένετο αὐτοῦ Λίβων ἐπιχώριος).[1] Eine genaue zeitliche Einordnung der Persönlichkeit des Libon und seiner Arbeit ist nicht möglich. Dass er der entwerfende Architekt des richtungsweisenden Zeustempels war, ist unwahrscheinlich.[2] Ob er in Elis geboren wurde oder eleisches Bürgerrecht erwarb,[3] ist genauso wenig zu entscheiden wie die Frage einer alternativen Herkunft.[4]
Literatur
- Marie-Christine Hellmann: Libon. In: Rainer Vollkommer (Hrsg.): Künstlerlexikon der Antike. Band 2: L–Z. Addendum A–K. Saur, München/Leipzig 2004, ISBN 3-598-11414-1, S. 14–19.
Anmerkungen
- Pausanias 5, 10, 3.
- John James Coulton: Greek Architects at Work. Elek, London 1977, S. 26–28 glaubt, dass Libon ein eleischer Aristokrat war und lediglich die Kontrolle über den Bau uns seine Finanzierung innehatte.
- Hans-Volkmar Herrmann: Olympia. Heiligtum und Wettkampfstätte. Hirmer, München 1972, S. 121 glaubt, dass Libon für seine Leistungen als Architekt beim Bau des Zeustempels mit dem Bürgerrecht von Elis geehrt wurde.
- András Patay-Horváth: Die Bauherren des Zeustempels. In: Hephaistos. Bd. 29, 2012, S. 48 schlug wegen der großen Übereinstimmungen zwischen dem Zeustempel und dem Poseidontempel von Korinth eine korinthische Herkunft vor.