Leningrader System

Das Leningrader System i​st eine Untervariante d​er Holländischen Verteidigung, e​iner Eröffnung i​m Schachspiel. Die Variante i​st in d​en ECO-Codes u​nter den Schlüsseln A86–A89 klassifiziert.

  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  

Die Grundstellung d​es Leningrader Systems n​ach 3. … g7–g6

Das Leningrader System entsteht beispielsweise n​ach den Zügen:

1. d2–d4 f7–f5
2. c2–c4 Sg8–f6
3. g2–g3 g7–g6

Der schwarze Spielaufbau k​ann auch über Zugumstellung erreicht werden, w​enn Weiß m​it 3. Sb1–c3 u​nd 3. Sg1–f3 fortsetzt o​der durch 2. g2–g3 m​it sofortiger Fianchettierung beginnt.

Hauptcharakteristikum des Leningrader Systems ist das Fianchetto des schwarzen Königsläufers nach g7, von wo aus er latent Druck auf das Zentrum ausübt. Gegebenenfalls versucht Schwarz in Verbindung mit d7–d6 den Vorstoß e7–e5 durchzusetzen. Das schwarze Spiel wird meistens am Königsflügel oder im Zentrum aufgebaut, dies ist besonders dann für Schwarz günstig, wenn er das Bauernduo e5 und f5 aufbauen kann. Dieses Bauernduo wird in der Zugfolge 4. Lf1–g2 Lf8–g7 5. Sb1–c3 0–0 6. Sg1–f3 d7–d6 7. 0–0 Sb8–c6 8. d4–d5 Sc6–e5 9. Sf3xe5 d6xe5 indirekt erreicht.

Bekannte Schachmeister, die diese Verteidigung anwendeten oder anwenden, sind Viktor Kortschnoi, Milorad Knežević, Sergei Dolmatow, Michail Gurewitsch, Wladimir Kramnik (in jungen Jahren) und Hikaru Nakamura. Unter deutschen Spitzenspielern sind dies Stefan Kindermann, Christopher Lutz und Romuald Mainka.

Literatur

  • Stefan Kindermann: Leningrader System, Chessgate, 2002, ISBN 3-935748-03-5.
  • Valeri Beim: Understanding the Leningrad Dutch, Gambit, 2002, ISBN 978-1901983722.
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