Leisthaus
Das Leisthaus zählt zu den bekanntesten Häusern der Hamelner Altstadt und stellt eines der prachtvollsten Bauwerke der Weserrenaissance dar. Es befindet sich in der Osterstraße inmitten der Fußgängerzone und steht unter Denkmalschutz.[1]
Zusammen mit dem benachbarten Stiftsherrenhaus beherbergt es das Museum Hameln.
Beschreibung
Die ältesten Gebäudeteile des Leisthauses stammen bereits aus dem Mittelalter. Von 1585 bis 1589 errichtete der Baumeister Cord Tönnis den bestehenden Neubau für den Patrizier Gerd Leist. Die mit einer (wiederhergestellten) Backsteinbemalung versehene Sandsteinfassade zeigt neben den Wappen des Bauherrn und seiner Frau auch Giebelkonstruktionen mit Voluten und Obelisken. Die ausgebaute Utlucht wird von einer Figur der Lucretia bekrönt. Der Brüstungsfries zeigt acht Tugendallegorien. Die Giebelspitze wird von einem vergoldeten Neidkopf geschmückt. Trotz mehrfacher Renovierungen ist das innere Raumgefüge mit Utlucht, Tiefkeller, Küche und Kaminzimmer noch heute zu erkennen.
Seit 1912 befindet sich im Leisthaus das Museum Hameln, seit 1977 besteht eine Verbindung in der ersten Etage mit dem Stiftsherrenhaus.
Literatur
- Museumsverein Hameln: 105 Jahre Museumsverein und Museum Hameln, Hameln 2004