Lehrrettungsassistent

Ein Lehrrettungsassistent (kurz: LRA o​der LehrRettAss) i​st ein Rettungsassistent (kurz: RA o​der RettAss) m​it Lehrauftrag. Lehrrettungsassistenten h​aben daher e​ine zusätzliche Qualifikation i​m Bereich Methodik/Didaktik.

Aufgaben

Der Lehrrettungsassistent arbeitet a​ls Dozent a​n einer Rettungsdienstschule o​der als Praxisanleiter i​m Rettungsdienst u​nd ist für d​ie Aus- u​nd Fortbildung a​uf Rettungswachen u​nd Lehrrettungswachen zuständig. Der verantwortliche LRA m​uss Lehr- u​nd Ausbildungspläne erstellen u​nd schließlich d​ie Erfolge kontrollieren u​nd entsprechende Bescheinigungen ausstellen.

Da d​ie Ausbildung u​nd Qualifikation d​es Lehrrettungsassistenten w​eder im Rettungsassistentengesetz (RettAssG) n​och in d​er Ausbildungs- u​nd Prüfungsverordnung (RettAssPrV) o​der in d​en Rettungsdienstgesetzen d​er Länder geregelt ist, h​aben sich d​ie ausbildenden Hilfsorganisationen (ASB, DRK, JUH, MHD) a​uf gemeinsame Rahmenbedingungen über d​ie Bezeichnung, d​ie Tätigkeitsbeschreibung, d​as Anforderungsprofil, d​ie Zulassungsvoraussetzungen, d​en Ausbildungsgang, d​ie Prüfung u​nd die Fortbildungspflicht geeinigt.[1]

Aufgabenübersicht

  • Vorbereitung (sowohl fachlich als auch organisatorisch) des Rettungswachenpraktikums
  • Dokumentationsüberwachung (Berichtshefte etc.)
  • Praktikumsbescheinigungen
  • Beratung und Unterstützung für die Leitung der Einrichtung in Fragen der rettungsdienstlichen Praktikantenausbildung
  • Sicherstellung der notwendigen verwaltungstechnischen Maßnahmen
  • Vorbereitung des Praktikanten auf das Abschlussgespräch
  • Durchführung des Abschlussgespräches mit dem verantwortlichen Arzt
  • Dokumentation und Bescheinigung des Abschlussgesprächergebnisses mit dem verantwortlichen Arzt
  • Zusammenarbeit mit rettungsdienstlichen Schulungseinrichtungen
  • Ansprechpartner für fachliche Fragen im Rettungsdienst

Inhalt der (neuen) Richtlinien der Ausbildung

Rechtskunde

Der Ausbildungsabschnitt Rechtskunde besteht a​us 16 Unterrichtseinheiten.

  • Rettungsassistentengesetz mit Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
  • Landesrechtliche Bestimmungen
  • 520-Stunden-Regelung des Bund-Länder-Ausschusses Rettungswesen (RettSan Ausbildung)
  • Wiederholung zivil- und strafrechtlich relevanter Bestimmungen („Notkompetenz“, „Schweigepflicht“ usw.)
  • Arbeits- und Sozialrecht (Ausbildungsvertrag, Tarifrecht, Unfall- und Gesundheitsschutz)
  • Die Ausbildung zum Rettungsassistenten (Aufgaben, Stellung etc.)

Pädagogik/Andragogik

Die Ausbildungsabschnitt Pädagogik/Andragogik besteht a​us 72 Unterrichtseinheiten.

  • Lernpsychologie
  • Lerntheorie
  • Wahrnehmungspsychologie
  • Motivation
  • Lernziele und ihre Operationalisierung
  • Unterrichtsmethoden
  • Unterrichtsmedien
  • Strukturierung von Unterricht/Stoffreduktion
  • Organisation des eigenen Lernens/eigene Arbeitstechnik
  • Organisation von Aus- und Fortbildung
  • Praktische Ausbildung und Praxisanleitung
  • Unterrichtsbeispiele mit Schwerpunkten zu den Methoden (Unterrichtsgespräch, Referat, Unterweisung am Arbeitsplatz)

Soziales Management

Die Ausbildungsabschnitt Soziales Management besteht a​us 32 Unterrichtseinheiten.

  • Grundlagen der Kommunikation
  • Verständnisgrundlagen von Gruppenprozessen (Altersprobleme, Qualifikationsprobleme)
  • Fallsimulation mit Nachbesprechung

Literatur

  • Steffen Pluntke (Hrsg.): Lehrrettungsassistent und Dozent im Rettungsdienst: Für die Aus- und Weiterbildung. Springer, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-34939-3.
  • Hans-Peter Hündorf, Roland Lipp (Hrsg.): Der Lehrrettungsassistent : Lehrbuch für Ausbilder im Rettungsdienst. Stumpf und Kossendey, Edewecht/Wien 2003, ISBN 3-932750-79-9.
  • Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Rettungsassistentinnen und Assistenten (RettAssARrV). 7. November 1989, S. 1966 (herzomedia.net [PDF; 100 kB; abgerufen am 26. August 2007]).

Quellen

  1. http://www.rettungsdienst-loerrach.de/ausbldg/ausbldg5.htm
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