Legendresche Vermutung

Die Legendresche Vermutung (benannt nach dem Mathematiker Adrien-Marie Legendre) ist eine zahlentheoretische Aussage, die besagt, dass es für jede natürliche Zahl mindestens eine Primzahl zwischen und gibt.

Die Vermutung i​st eines d​er Landau-Probleme – benannt n​ach Edmund Landau, d​er sie a​uf dem Internationalen Mathematikerkongress i​n Cambridge 1912 z​u den v​ier zur damaligen Zeit n​icht attackierbaren Vermutungen über Primzahlen zählte.[1]

Die Vermutung ist unbewiesen. Es konnte allerdings gezeigt werden, dass zwischen und immer eine Primzahl oder eine Semiprimzahl liegt.[2]

Eine analoge Vermutung für Kubikzahlen bewies Albert Ingham: Für jedes hinreichend große liegt zwischen und mindestens eine Primzahl.[3]

Beispiele

Für bestätigen die Primzahlen die Vermutung.

Verwandtes

Nach der Brocardschen Vermutung (benannt nach Henri Brocard) gibt es für jedes mindestens vier Primzahlen zwischen und Dabei ist die n-te Primzahl (also  …). Beispielsweise liegen zwischen und die fünf Primzahlen . Auch diese Vermutung ist unbewiesen.[4]

Der dänische Mathematiker Ludvig Oppermann (1817–1883) vermutete 1882 (Vermutung von Oppermann), dass es für zwischen und mindestens eine Primzahl gibt (und ebenso zwischen und ). Eine andere Formulierung mit der Primzahlfunktion lautet . Aus der Vermutung folgt, dass es mindestens vier Primzahlen zwischen und gibt und mindestens zwei zwischen und (eine zwischen und und eine zwischen und ), sie ist also eine Verschärfung der Legendre-Vermutung. Ebenso folgt, dass der Abstand zweier aufeinanderfolgender Primzahlen ist. Dies ist ebenfalls unbewiesen.[5]

Einzelnachweise

  1. Eric W. Weisstein: Landau’s Problems. In: MathWorld (englisch).
  2. Vgl. Jing Run Chen: On the distribution of almost primes in an interval. In: Scientia Sinica 18 (1975), S. 611–627.
  3. Vgl. Albert E. Ingham: On the difference between consecutive primes. In: The Quarterly Journal of Mathematics, Oxford Series 8 (1937), Nr. 1, S. 255–266.
  4. Eric W. Weisstein: Brocard’s Conjecture. In: MathWorld (englisch).
  5. Zum Beispiel Martin Aigner, Günter M. Ziegler, Proofs from THE BOOK (dt. Das BUCH der Beweise), Springer 2018, S. 12
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