Legambiente
Legambiente (zu Deutsch: Umweltliga) ist eine italienische Umweltschutzorganisation. Sie entstand 1980 aus einer Abspaltung von der Associazione Ricreativa e Culturale Italiana. Ursprünglich war sie als Lega per l’Ambiente (zu Deutsch: Liga für die Umwelt) bekannt, änderte jedoch ihren Namen um Verwechslungen mit anderen Organisationen zu vermeiden.
Legambiente (Legambiente) | |
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Rechtsform | ONLUS |
Gründung | 1980 |
Sitz | Rom, Italien |
Vorläufer | Associazione Ricreativa e Culturale Italiana |
Motto | Pensare globalmente, agire localmente |
Zweck | Umwelt- und Naturschutz |
Vorsitz | Stefano Ciafani |
Geschäftsführung | Giorgio Zampetti |
Umsatz | 8.942.529 Euro (2019) |
Mitglieder | 115.000 (2018)[1] |
Website | www.legambiente.it |
Charakteristika
Mit mehr als 115.000 Unterstützern und circa 1000 lokalen Gruppen ist Legambiente die wichtigste Umweltschutzorganisation in Italien. Sie wird vom italienischen Umweltministerium anerkannt und gehört zum Europäischen Umweltbüro sowie der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources. Die Organisation verzichtet weitestgehend auf pyramidenförmige Hierarchiestrukturen, wodurch den lokalen Gruppen relativ viel Spielraum in ihrer Aktionsplanung eingeräumt wird.
In den 20 Jahren ihrer Existenz hat die Legambiente eine Reihe Umweltkampagnen in Italien organisiert (Goletta Verde, Treno Verde und weitere mehr), wie auch gezielte Aufräumaktionen. Unter letzteren sind auf nationaler Ebene die Aktionen Spiagge pulite (zu Deutsch: Saubere Strände) und Puliamo il Mondo (zu Deutsch: Wir putzen die Welt) bekannt geworden.
Legambiente ist im Bereich Umweltbildung tätig, mobilisiert gegen Smog und zum Referendum gegen die zivile Nutzung von Kernenergie. Zudem geht sie gegen den illegalen Häuserbau vor und deckt illegale Mülldeponien und andere Machenschaften der Ökomafia auf.
Neben diesen Tätigkeiten wirbt Legambiente für die Nutzung erneuerbarer Energieformen, für einen bewussteren Energieverbrauch, das Respektieren der Schutzgebiete und für den Kampf gegen den illegalen Müllhandel. Die Organisation stellt jährlich eine detaillierte Analyse des Zustands der italienischen Umwelt vor (Ambiente Italia).
Seit 2004 unterstützt Legambiente die Initiative Voler Bene all’Italia, die für den Schutz und die Aufwertung kleiner Gemeinden unter 5000 Einwohnern eintritt.
Legambiente gibt die Monatszeitschrift La Nuova Ecologia (zu Deutsch: Der Neue Umweltschutz) heraus.
Mobilisierung gegen den Atomstrom
Am 26. April 1986 kam es zur Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. 1987 kam es nach Protesten zu einem Referendum bezüglich Atomstrom in Italien. Die Mobilisierung gegen die Kernkraftwerke in Italien bezeichnete eine Wende in der Geschichte des italienischen Umweltschutzes. Zum Referendum wurden in wenigen Monaten über eine Million Unterschriften gesammelt, Legambiente und der WWF konnten ihre Mitgliederzahl verdoppeln und bei den Parlamentswahlen von 1987 erhielt die Federazione dei Verdi knapp eine Million Stimmen[2].
Einzelnachweise
- Chi siamo. In: legambiente.it. Legambiente Onlus, abgerufen am 23. Mai 2019.
- Roberta Della Seta: La difesa dell’ambiente in Italia, FrancoAngeli 2000