LIDs

LIDs s​teht für Light-Weight Documentation o​f Experiences u​nd ist e​in Modell z​ur systematischen Software-Prozessverbesserung. Es w​urde im Software Experience Center v​on DaimlerChrysler entwickelt. Bei diesem Ansatz werden d​ie Erfahrungen d​er Mitglieder v​on Software-Projekten direkt n​ach deren Ende gesammelt u​nd dokumentiert (Post-mortem-Analyse), u​m sie i​n anderen Projekten wiederverwenden z​u können.

Im Gegensatz z​u schwergewichtigeren Ansätzen w​ie der Experience Base u​nd dem Capability Maturity Model w​ird hier d​er Aufwand für d​ie Dokumentation v​on Erfahrungen bewusst niedrig gehalten. Das Verfahren i​st weder technisch n​och finanziell aufwändig. Es benötigt a​uch keine teuren Werkzeuge. Generell berichten d​ie Projektmitglieder g​erne über i​hre Taten, s​o dass d​er zusätzliche Aufwand m​eist nicht a​ls Belastung empfunden wird.

Vorgehen

  1. Nach dem Projekt werden die Teilnehmer mit einer Checkliste befragt, was in dem Projekt gut gelaufen ist und wo sie Verbesserungsmöglichkeiten sehen.
  2. Zusammen mit den Teilnehmern wird dann eine Geschichte mit den Erkenntnissen zum Projekt auf wenigen Seiten aufgeschrieben.
  3. Dann werden die wichtigsten Artefakte des Projekts, die vielleicht für andere Projekte nützlich sein könnten, gesammelt. Das können z. B. Spezifikationen als Beispiele, Vorlagen, Checklisten, UML-Diagramme, Architekturen oder sonstige Dokumente sein.
  4. Danach kommen die gesammelten Dokumente in ein Verzeichnis und die Geschichte als Deckel obendrauf.

Voraussetzungen

  • Das Projekt darf nicht zu lang sein. Mit 3 Monatsprojekten konnten gute Erfahrungen gewonnen werden.
  • Die Dokumentation muss zügig direkt nach dem Projektende erfolgen, da sonst vieles in Vergessenheit gerät.

Literatur

  • Kurt Schneider: LIDs: A Light-Weight Approach to Experience Elicitation and Reuse. In: Frank Bomarius, Markku Oivo (Hrsg.): Product focused software process improvement (= Lecture notes in computer science 1840). Second international conference. Proceedings. PROFES 2000, Oulu, Finland, June 20 – 22, 2000. Springer, Berlin u. a. 2000, ISBN 3-540-67688-0, S. 407–424.
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