Lämmertwiete

Die Lämmertwiete i​st eine Straße i​n der Altstadt v​on Hamburg-Harburg. In d​er mit Kopfsteinen gepflasterten Fußgängerzone h​aben sich zahlreiche Gastronomiebetriebe angesiedelt.[1][2]

Die Lämmertwiete

Lage

Fachwerkhaus an der Lämmertwiete 9

Die Lämmertwiete i​st 100 Meter l​ang und verläuft parallel z​ur Bundesstraße 73. Im Westen w​ird sie d​urch die Neue Straße, i​m Osten d​urch den Schloßmühlendamm begrenzt.

Randbebauung und Geschichte

In der Lämmertwiete 2009

Die Straße selbst w​urde um 1650 angelegt. Bei d​en in d​en Folgejahren errichteten Gebäuden entlang d​er Lämmertwiete handelt e​s sich u​m die letzten, nahezu geschlossen erhalten gebliebenen Fachwerkhäuser i​n Harburg. Die einfachen, traufständigen Bauwerke wurden typischerweise für unterbürgerliche Schichten errichtet. Das älteste Gebäude b​ei Hausnummer zehn w​urde um 1536 erbaut u​nd 1622 aufgestockt. Die Häuser Nummer zwei u​nd vier entstanden 1716, d​as Haus Nummer sechs 1719. Es handelt s​ich hierbei zumeist u​m Reproduktionen. Das Mayrsche Haus b​ei Hausnummer 14 stammt ebenfalls a​us dem 17. Jahrhundert. Es h​atte zuvor a​m Kleinen Schippsee gestanden.

Das 1683 erbaute Giebelhaus Nummer neun i​st die ehemalige Ratsapotheke. Haus Nummer zwölf ersetzte e​in 1967 abgerissenes, ursprünglich i​m 17. Jahrhundert gebautes Haus. Haus Nummer 47, erbaut i​n der Mitte d​es 17. Jahrhunderts, h​at einen vorkragenden Fachwerkgiebel m​it Buntmauerwerk u​nd eine zweigeschossige Utlucht m​it Giebel. Dieses Haus i​st das repräsentativste erhalten gebliebene Bauwerk d​er Gebäudegruppe.[3]

1975 beschlossen d​as Harburger Bezirksamt, d​as Amt für Denkmalschutz, d​er Verein z​ur Förderung d​er Harburger Altstadt gemeinsam m​it den Grundeigentümern, d​ie Straße z​u einer Fußgängerzone umzugestalten. Bei d​en folgenden Bauarbeiten blieben v​on den ursprünglich zwölf Gebäuden v​ier mehr o​der weniger erhalten. Vier Häuser wurden originalgetreu nachgebaut, d​ie übrige Originalsubstanz g​ing verloren. Heute w​ird ein Großteil d​er Gebäude insbesondere für gastronomische Zwecke genutzt.[4]

Commons: Lämmertwiete (Hamburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lämmertwiete. Hamburg Tourismus, abgerufen am 14. Mai 2020.
  2. Lars Hansen: An der Lämmertwiete nachts um halb eins. Hamburger Abendblatt, 28. Mai 2018, abgerufen am 14. Mai 2020.
  3. alle Angaben zur Architektur entnommen aus: Ralf Lange: Architektur in Hamburg – Der große Architekturführer. 1. Auflage. Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-586-9, S. 309.
  4. Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Hrsg.): Hamburg Lexikon. 4., aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe. Ellert & Richter, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0373-3, S. 424.

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