Kurt Frank (Maler)
Leben
Kurt Frank wurde 1926 in Tübingen geboren. Nach einer Schlosserlehre wurde er als Soldat eingezogen. 1945 kehrte er aus der englischen Kriegsgefangenschaft zurück. Er besuchte die Bernsteinschule, wo er den vier Jahre älteren Lothar Quinte kennenlernte. Auch der Tuttlinger Roland Martin spielte eine wichtige Rolle als Freund und Weggefährte. 1949 wechselte er an die Kunstakademie in Freiburg in die Klasse von Dischinger, kehrte aber 1951 zur Bernsteinschule zurück, wo inzwischen HAP Grieshaber als Lehrer tätig war.
Mit Emil Kiess, Lothar Ouinte und Hans-Günter Schmidt hat Kurt Frank von 1951 bis 1954 an den „Schattenspielen“ mitgewirkt, die Grieshaber auf dem Bernstein angeregt hatte.
Im Jahr 1958 stellten Frank, Quinte und Martin in einer Galerie in Bern ihre vom Informel beeinflussten Arbeiten aus. Ab 1959 dominieren bei Kurt Frank die Strukturbilder mit ihren monochromen Flächen.
Es folgen 1972 die Gestaltung der U-Bahn-Stationen „Staatsgalerie“ und „Neckartor“ Stuttgart. Seit 1973 schuf er Serien, Gouachen, Malereien in Tempera auf Papier oder in Mischtechnik. 1977 zog er nach Rottenburg am Neckar. 1978 bis 1979 entstanden Serien großformatiger Temperabilder auf Papier. Im Jahr 1980 folgte die Konstruktion eines Werkzeuges zur Perforierung von Papier als neues künstlerisches Ausdrucksmittel und dann seit 1987 Bildobjekte durch Perforierung und Faltung. Neue Sandbilder gestaltete Kurt Frank im Jahr 1988. 1989 bis 1995 waren seine Arbeiten Prägungen, Abzüge von geschnittenen und bearbeiteten Stahlplatten, auch Lackbilder auf Papier.
1995 verstarb Kurt Frank in Tübingen. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der Sülchenkirche im Neckartal unterhalb der Wurmlinger Kapelle.
Im Frühjahr 2014 fand eine Ausstellung „Kurt Frank - Arbeiten aus dem Nachlass“ im Kulturzentrum Zehntscheuer in Rottenburg am Neckar statt. Im September 2014 waren Werke von Kurt Frank in einer Gemeinschaftsausstellung „Drei Bernsteinschüler, Franz Bucher, Kurt Frank, Roland Martin“ in der Galerie Wohlhüter[1] in Leibertingen-Thalheim zu sehen. Vom 23. September bis 4. November 2018 zeigt die „Galerie Tabak“ im Bürgerhaus in Renquishausen eine zusammenfassende Ausstellung der Werke von Kurt Frank.
Auszeichnungen
- 1972 Paul-Bonatz-Preis mit Wilfried Beck-Erlang.
Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau
- 1966 Säckingen, Heilig-Kreuz-Kirche: Glasfenster und Altarrückwand
- 1968 Bühl/Baden: Gedenkstätte für die Opfer der Gewalt
- 1969 Tübingen, Bergfriedhof, Aussegnungshalle: Glasfenster
- Sigmaringen, Hochbauamt: Emailwand
- 1972 Freiburg im Breisgau, St. Albert-Bischofslinde: Glasfenster und Altarrückwand,
- 1975 Neckarrems, Schulzentrum: Emailarbeiten
Literatur
- Kurt Frank Retrospektive. Landkreis Esslingen, Kulturamt, 1996.
- Ausstellung Kurt Frank, Erich Hauser Walter Heckmann: Faltblatt, Galerie 61, Freiburg 1960.
- Malerei Plastik: Kurt Frank, Romuald Hengstler, Emil Kiess, Felix Schlenker, Franz Bucher, Roland Martin. Katalog. Kleine Galerie, Freiburg 1964.
- Werner F. Bonin: Kurt Frank, Arbeiten 1950 bis 1977. Katalog. Galerie Lutz, Stuttgart 1977.
- Gerhart Breinlinger: Der informelle Maler Kurt Frank, Neue Btx-Galerie. Südwest Presse, Ulm 1983.
- H. Schwöbel: Malerei 60/61 Kurt Frank. Katalog mit Photographien, Photographiken, zugleich Achalmdruck 12.