Kunststoffbeschichtung
Kunststoffbeschichtung ist ein in der Technik gebräuchlicher aber dennoch nicht eindeutiger Begriff. Darunter kann man verstehen, die Beschichtung von Kunststoffen (z. B. Kunststoffmetallisierung[1]) oder die Beschichtung anderer Materialien (z. B. Kupferkabel) mit Kunststoffen.[2]
Metallisierung von Kunststoffen
Technische Verfahren
Die Aufbringung feinster Metallschichten auf Kunststoffoberflächen erlangt zunehmende Bedeutung, weil „Oberflächenschutz und optische Attraktivität gleichermaßen verbessert werden“.[1]
- Trockene Verfahren: Hochvacuumbedampfung, Kathodenzerstäubung, Gasplattierung sowie das Metall- und Leitlackspritzen. Die Hochvacuumtechnik funktioniert nur, wenn der Kunststoff nicht gast. Bei der Gasplattierung wird das Metall – im Gegensatz zu den anderen Verfahren – aus flüchtigen, thermisch leicht zersetzbaren Verbindungen (z. B. Nickeltetracarbonyl) in situ durch eine chemische Reaktion gebildet und der Metallspiegel (ggf. auch auf einer zuvor gebeizten Kunststoffoberfläche, z. B. Acrylnitril-Butadien-Styrol-Pfropfcopolymer) dann auf dem Kunststoff abgeschieden.
- Nasse Verfahren.
Beschichtung von Materialien mit Kunststoffen
Technisch bedeutend ist vor allem die Beschichtung von allerlei Materialien mit Kunststoffen.[2] Ein Beispiel ist die Kabel-Ummantelung bei Stromkabeln oder auch das Beschichten von Besteckkörben in Spülmaschinen.
Technische Verfahren
- Wirbelsinterung[2]
- Elektrostatisches Pulverspritzen[2]
- Tauchverfahren[2]
- Kunststoff-Flammspritzen[3]
Theoretisch handelt es sich bei Lackierungen auch um kunststoffartige Beschichtungen. Eine Grenze kann dadurch gezogen werden, ob eine Reaktion oder Vernetzung der Beschichtung stattfindet (Automobilklarlack) oder ob ein Kunststoff nur aufschmilzt und auf der Oberfläche erstarrt (Wirbelsinterung mit Thermoplasten), die Übergänge sind jedoch fließend. I.d.R. weisen Kunststoffbeschichtungen deutlich höhere Schichtdicken als eine herkömmliche Lackierung auf.
Einzelnachweise
- M. D. Lechner, K. Gehrke und E. H. Nordmeier: Makromolekulare Chemie, 4. Auflage, Birkhäuser Verlag, 2010, S. 465, ISBN 978-3-7643-8890-4.
- Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank’sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 2271, ISBN 3-440-04513-7.
- Karlheinz Biederbick: Kunststoffe, 4. Auflage, Vogel-Verlag, Würzburg, 1977, S. 23, ISBN 3-8023-0010-6.