Kunsthaus Wiesbaden
Das Kunsthaus Wiesbaden ist ein Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude im hessischen Wiesbaden. Der Gebäudekomplex besteht aus einem Altbau und einem 2011 eröffneten Neubau.[1]
Lage
Das Kunsthaus befindet sich auf dem Schulberg mit Blick über die Stadt, in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum von Wiesbaden. Südlich des Gebäudekomplexes liegt die Gedenkstätte für ermordete Wiesbadener Juden am Michelsberg auf der Fläche der früheren Synagoge.[2][1][3]
Geschichte
Das zweigeschossige Kunsthaus Wiesbaden wurde 1863 als Grundschule nach Plänen des Architekten Philipp Hoffmann erbaut. Der Gründerzeitbau ähnelt einem Palais im Stile des Klassizismus.[4] Von 1919 an wurde das Gebäude als Handwerker- und Kunstgewerbeschule genutzt. Daraus entwickelte sich die renommierte Werkkunstschule der Hochschule RheinMain. Ein Student der Werkkunstschule war der Maler und Objektkünstler Peter Roehr. Heute sind rund 25 Prozent der ehemaligen Wiesbadener Schule denkmalgeschützt.[5][6][7][1][8]
1982 stand das sanierungsbedürftige Gebäude leer und daher nutzte Helmut Schulze-Reichenberg, der Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstler Wiesbaden (BBK), die Chance und startete 1986 einen Rundruf unter gleichgesinnten Künstlern und Künstlerinnen, welche das Haus daraufhin besetzten und eine große Ausstellung in der Aula organisierten. Darauf folgend richteten die Kunstschaffenden sowohl im Haupthaus als auch im Nebengebäude Ateliers ein. Bereits 1987 öffneten die Künstler und Künstlerinnen ihre Werkstätten am „Tag der offenen Ateliers“ der Öffentlichkeit. Der BBK rief das Gebäude zum Kunsthaus aus und führte eine Reihe an Aktivitäten – wie Ausstellungen, Kunstgespräche, Seminare, Feste und das Symposium „Kunst im Weinberg“ – durch.[9][10] Daher erwarb die Stadt Wiesbaden das Haus für kulturelle Zwecke.[11] Seit 1988 befindet sich das Gebäude in der Verwaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden und dient als Ausstellungs- und Veranstaltungsort Kunstschaffenden mit regionalem und internationalem Bezug. Die Stadt Wiesbaden stellt ausgewählten Künstlern und Künstlerinnen im Turnus von fünf Jahren Ateliers zur Verfügung.[5][6][7]
Im Jahre 2011 wurde ein eingeschossiger Neubau im direkten Anschluss an den Altbau eröffnet. Das schlichte Gebäude beherbergt eine über 300 Quadratmeter große, ebenerdige Kunsthalle und im Untergeschoss eine Artothek. Der architektonisch eigenständige Kubus wurde an die Stelle eines abgerissenen Anbaus aus den 1950er Jahren errichtet.[12]
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Kunsthaus Wiesbaden auf wiesbaden.de
- Literatur von und über Kunsthaus Wiesbaden in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- Generalsanierung Kunsthaus Wiesbaden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. competitionline Verlags, Oktober 2016, abgerufen am 26. Dezember 2018.
- Kulturroute am Schulberg. Landeshauptstadt Wiesbaden (Pressereferat ), 18. März 2011, abgerufen am 29. Dezember 2018.
- Laura Olivia Ehlenberger: Aus der (T)raum: Das Kunsthaus soll saniert werden – die ansässigen Künstler verlieren ihre Arbeitsstätten. sensor Mainz, 6. Juni 2017, abgerufen am 29. Dezember 2018.
- Gaby Buschlinger: Ein neuer Flügel fürs Kunsthaus. Frankfurter Rundschau, 31. Oktober 2009, abgerufen am 31. Dezember 2018.
- Kunsthaus Wiesbaden – Offizielle Homepage
- Kunsthaus Wiesbaden auf wiesbaden.de
- Sigrid Russ: Kulturdenkmäler in Hessen Wiesbaden. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 1. Auflage. Band 1. Theiss, Wiesbaden 2005, ISBN 3-8062-2010-7.
- Volker Watschounek: Das Kunsthaus Wiesbaden wird energetisch saniert. Wiesbaden lebt!, 2018, abgerufen am 28. Dezember 2018.
- Birgitta Lamparth: Ausstellung: Im Wiesbadener Ministerium für Kunst startet am heutigen Dienstag eine Schau zum 60-jährigen des BBK. Wiesbadener Kurier, 2015, abgerufen am 25. Dezember 2018.
- Wolf Spemann, Renate Reifert: BBK Wiesbaden e. V. Landeshauptstadt Wiesbaden, Körperschaft des öffentlichen Rechts, Kulturamt, abgerufen am 26. Dezember 2018.
- Ateliers im Kunsthaus werden neu vergeben. sensor Wiesbaden, 4. Oktober 2013, abgerufen am 28. Dezember 2018.
- Isolde Schmidt: Kunsthaus Wiesbaden. Landeshauptstadt Wiesbaden, Kulturamt, abgerufen am 31. Dezember 2018.