Kraftwerk Tilbury
Das Kraftwerk Tilbury ist ein mit Steinkohle, Erdöl und Biomasse befeuertes Kohlekraftwerk am nördlichen Ufer der Themse bei Tilbury in Essex. Die Anlage besteht aus mehreren Einheiten die zu unterschiedlichen Zeiten gebaut wurden, beziehungsweise sich in Bau befinden.
Kraftwerk Tilbury | |||
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Lage | |||
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Koordinaten | 51° 27′ 18″ N, 0° 23′ 18″ O | ||
Land | England | ||
Daten | |||
Brennstoff | Kohle | ||
Eigentümer | RWE npower | ||
Betriebsaufnahme | 1951 (Tilbury A) 1968 (Tilbury B) 2014 (Tilbury C, geplant) | ||
Stilllegung | 1981 (Tilbury A) 2013 (Tilbury B, geplant) |
Kraftwerkseinheiten
Tilbury A
Das erste Kohlekraftwerk Tilbury A mit 360 MW wurde ab 1951 vom staatlichen Energieversorger, dem Central Electricity Generating Board (CEGB) gebaut. Es war bis 1981 in Betrieb, wurde dann stillgelegt und 1999 abgerissen.[1]
Tilbury B
Das zweite Kohlekraftwerk Tilbury B mit 1.428 MW Leistung wurde ab 1961 ebenfalls vom CEGB errichtet und 1968 in Betrieb genommen. Im Jahre 1990 wurde das Kraftwerk privatisiert und kam zum Energieversorger National Power, in Folge mit Stand 2013 ist der Eigentümer RWE npower. Die Anlage besteht aus vier Kraftwerksblöcken, wobei im Normalfall nur drei Blöcke in Verwendung sind, während der vierte Block als Reserve dient, um bei Wartungsarbeiten in den anderen Blöcken die Energieversorgung aufrechterhalten zu können.
Tilbury B wurde im Jahr 2004 erweitert, um größeren Kohleschiffen mit bis zu 65.000 Tonnen Kohle das Löschen der Ladung zu ermöglichen.[2]
Im Mai 2011 gab es Pläne, Tilbury B in ein Biomassekraftwerk mit einer reduzierten elektrischen Leistung von 750 MW umzuwandeln. Die dafür nötigen Holzhackschnitzel stammt aus der RWE-eigenen Fabrik Pelletwerk Waycross in Georgia (USA) und müssen importiert werden.[3] Die umgebauten Anlagen, welche überwiegend Biomasse verfeuern, gingen im Februar 2012 ans Netz.[4][5][6] Bei reinen Kohlekraftwerken können auch Holzpellets als Zuschlag der Kohle beigegeben werden, was bis 10 % einfach möglich ist. Dabei wird zwar die Leistung reduziert, dafür jedoch der Zugang zu erheblichen Subventionen und die reduzierte Anrechnung der Kohlendioxidemissionen ermöglicht.[5]
Nur wenige Tage nach Inbetriebnahme wurde die neue Anlage durch einen Großbrand, bei dem rund 4.000 Tonnen der Holzpellets brannten, schwer beschädigt.[7]
Im Juli 2013 kündigte der Betreiber die Stilllegung im Oktober 2013 an.[8]
Tilbury C
Anfang 2007 kündigte der Eigentümer RWE npower an, die Kraftwerkseinheit Tilbury B durch ein neues, auf 1.600 MW ausgelegtes, "saubereres" Kohlekraftwerk ersetzen zu wollen. Es war geplant, Tilbury C im Jahr 2014 in Betrieb zu nehmen.[9][veraltet]
Einzelnachweise
- http://archaeologydataservice.ac.uk/catalogue/adsdata/arch-439-1/dissemination/pdf/essexcou1-83818_1.pdf
- Essex County Council Field Archaeology Unit: Tilbury Wildlife Pond Tilbury Essex: Archaeological Monitoring and Recording (PDF; 1,5 MB) Archaeology Data Service. Abgerufen am 31. August 2011.
- Terry Macalister: RWE to convert Tilbury power station into biomass plant. The Guardian. 30. Mai 2011. Abgerufen am 30. August 2011.
- Tilbury biomass - FAQs. Abgerufen am 2. Juni 2013.
- Wood: The fuel of the future – Environmental lunacy in Europe, The Economist vom 6. April 2013.
- https://www.theguardian.com/business/2011/may/30/rwe-tilbury-power-station-biomass
- Großbrand in RWE-Kraftwerk, abgerufen am 20. April 2012.
- RWE npower closes Tilbury biomass power station. In: The Guardian, 5. Juli 2013. Abgerufen am 10. Juli 2013.
- PLA welcome for proposed new power station on Thames. In: Port of London Authority. 14. März 2007. Archiviert vom Original am 20. November 2008. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 15. November 2009.