Korrelat (Grammatik)
Der Ausdruck Korrelat (lat. con referre „mit auf etwas beziehen“) hat in der Grammatik verschiedene Bedeutungen.[1]
Als Korrelat (oder Korrelatpronomen) bezeichnet man zum einen ein Platzhalter-Element, vor allem ein Pronomen, das im Kernbereich eines Satzgefüges (also im „Hauptsatz“) den ausgelagerten Nebensatz vertritt.[2] In den folgenden Beispielen wird ein Nebensatz im Nachfeld des Satzes von einem Pronomen „es“ vorsignalisiert:
- Otto bereute es nicht, dass er dem Chef die Meinung gesagt hatte.
- Leider gelingt es ihr nur selten, pünktlich zu sein. (Satzwertiger Infinitiv)
Ähnlich ist auch der Fall, wo ein Element im Hauptsatz eine Linksversetzung wieder aufgreift:
- Wohin du gehst, dahin will auch ich gehen.
In einer anderen Bedeutung bezeichnet der Ausdruck „Korrelat“ (oder auch: Korrelativum) paarweise vorkommende Ausdrücke, die in wechselseitiger semantischer oder grammatischer Beziehung stehen:[3]
- wie viel – so viel, je – desto
Siehe auch
- Expletivum (zur Abgrenzung vom Korrelatpronomen)
Einzelnachweise
- So nach Homberger, Sachwörterbuch zur Sprachwissenschaft (2000) s. v. Korrelat; anders wohl Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0, s. v. Korrelat und s. v. Platzhalter-Element, die nur die Bedeutung als Platzhalter-Element anführt.
- Über verschiedene Typen von es ausführlich: Sternefeld (2006), S. 345–349, oder Pittner & Berman (2010), S. 126–132; zu Pronominaladverbien wie dahin Pittner & Berman S. 111.
- Ulrich, Linguistische Grundbegriffe, 5. Aufl. (2002), unter Korrelat: „Wort, das mit einem anderen in syntagmatischer Wechselbeziehung steht; beide Partner eines korrelativen Paares fordern sich wechselseitig, setzen einander voraus.“
Literatur
- Karin Pittner & Judith Berman: Deutsche Syntax. Ein Arbeitsbuch. 4. Aufl. Narr, Tübingen 2010.
- Wolfgang Sternefeld: Syntax. Eine morphologisch motivierte generative Beschreibung des Deutschen. Stauffenburg, Tübingen 2006.
- Winfried Ulrich: Linguistische Grundbegriffe. 5., völlig neu bearbeitete Auflage. Borntraeger, Berlin/Stuttgart 2002.