Kornversuchsspeicher
Der Kornversuchsspeicher ist ein als Baudenkmal geschütztes ehemaliges Lagerhaus im Berliner Ortsteil Moabit. Der Speicher befindet sich unmittelbar am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal am nördlichen Ende des ehemaligen Hamburger- und Lehrter Güterbahnhofs und hat die postalische Adresse Heidestraße 20c.
Bauwerk
Der Kornversuchsspeicher ist ein sechsgeschossiger roter Backsteinbau mit flachem Wirtschaftsanbau. Errichtet wurde er 1897–98 von der Baufirma Hermann Streubel. Bauherr war die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft. Das Gebäude verfügte über fünf Schüttböden und vier Silos mit einem Gesamtfassungsvermögen von 1130 t Getreide.
1915 erfolgte ein Erweiterungsbau, der von einem Eisenbetonskelett getragen wird.
2018 gab es eine künstlerische Zwischennutzung.[1] 2019 begannen Entkernungsarbeiten, so dass nur die äußeren Gebäudeteile erhalten bleiben werden. In der neuentstehenden Europacity soll der Kornversuchsspeicher zum Wahrzeichen der „Wasserstadt Mitte“[2] werden: In den oberen Etagen entstehen Büros, unten sollen Begegnungsorte liegen, die auch künstlerisch genutzt werden könnten.[3]
Geschichte
Der Kornversuchsspeicher diente der wissenschaftlichen Untersuchung der Getreidelagerung sowie der vergleichenden Bewertung der Silo- und Schüttbodenspeicherung und der Erprobung moderner Maschinentechnik. Organisatorisch angegliedert war es zunächst dem Institut für Gärungsgewerbe und ab 1907 der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung.
Literatur
- J. F. Hoffmann: Das Versuchs-Kornhaus und seine wissenschaftlichen Arbeiten. Eine Sammlung von Aufsätzen und Vorträgen. Verlag Paul Parey: Berlin 1904.
Weblinks
Einzelnachweise
- ArtLab: Künstlerische Zwischennutzung im Kornversuchsspeicher. In: europacity-berlin.de. 30. Juni 2018, abgerufen am 17. Januar 2020.
- Reinhart Bünger: Am Bahnhof entsteht ein neues Viertel: Quartiersmanager und Hafenbar gesucht. In: tagesspiegel.de. 25. September 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
- Joachim Faust: Europacity: Wird aus Nachbarschaft Freundschaft? In: weddingweiser.de. 5. Dezember 2018, abgerufen am 17. Januar 2020.