Kopfgefäß
Kopfgefäße sind eine Sonderform der Figurengefäße in Form eines menschlichen Kopfes, die seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland entstanden sind.
Kopfgefäße sind spezielle Erzeugnisse der Töpferkunst. Vor allem in der attischen Keramik wurden hier ab etwa 500 v. Chr. Gefäße von herausragender Qualität geschaffen. Die Gefäße können Rhyta sein, Aryballoi, Askoi oder andere Vasenformen. Nicht selten werden ethnologische Besonderheiten gezeigt, weit verbreitet waren beispielsweise Darstellungen von Negerköpfen. Häufig wurden auch doppelköpfige Gefäße in der Art von Doppelhermen geschaffen. Besonders bekannt für seine Kopfgefäße war der Töpfer Charinos. Nicht selten sind die Gefäße kunstvoll bemalt.
Attische Kopfgefäße
Die attisch-rotfigurigen Kopfgefäße werden nach John D. Beazley in mehrere Klassen unterteilt:
- Klasse A: Kopf-Kantharoi
- Klasse Abis: Klasse von Boston 00.332
- Klasse B: Epilykos-Klasse
- Klasse Bbis: Klasse von Louvre H 62
- Klasse Bter: Kytinos-Klasse
- Klasse C: Charinos-Klasse
- Klasse D: Hirsch-Klasse
- Klasse E: Oxford-Klasse
- Klasse Ebis: Töpfer Proklees
- Klasse G: London-Klasse
- Klasse H: Princeton-Klasse
- Klasse J: Marseille-Klasse
- Klasse K: Toronto-Klasse
- Klasse L: Providence-Klasse
- Klasse M: Vatikan-Klasse
- Klasse N: Cook-Klasse
- Klasse O: Sabouroff-Klasse
- Klasse P: Chairete-Klasse
- Klasse Q: Wien-Klasse
- Klasse R: Manchester-Klasse
- Klasse S: Canessa-Klasse
- Klasse Sbis: Klasse von Neapel Stg. 64
- Klasse T: Basel-Klasse
- Klasse V: Spetia-Klasse
- Klasse W: Persische Klasse
- Klasse X
Literatur
- Ingeborg Scheibler: Figurengefäße. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 4, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01474-6, Sp. 517–518.
- Attisch
- John D. Beazley: Attic Red-figure Vase-painters. 2nd edition. Clarendon Press, Oxford 1963, S. 1529–1552.
- John D. Beazley: Paralipomena. Clarendon Press, Oxford 1971, S. 501–505.