Konrad von Brydschede

Konrad v​on Breitscheid (* ca. 1345, † n​ach 1390) w​ar ein Hochschullehrer d​er freien Künste.

Leben

Konrad von Breitscheid stammte vermutlich aus einer Familie von Dienstmannen (Ministerialen) des Klosters Werden. Breitscheid war eine Honschaft (Bauerschaft) in der Gemeinde Mintard.[1] Er ließ sich gegen 1363 an der Karlsuniversität Prag immatrikulieren.[2] Hier schloss er 1368 das Studium der Sieben Freie Künste mit dem Grad des Bakkalars ab. An welcher Universität er dieses Studium fortsetzte, ist unklar. In Frage kommt Südfrankreich oder die Universität der Römischen Kurie.[3] Jedenfalls erwarb er dort den Magister artium, denn mit diesem Grad kehrte er 1378 nach Prag zurück. Hier wurde er als Dozent für Artes angestellt und studierte zugleich Theologie. 1386 wurde er an die neu eröffnete Universität Heidelberg berufen, wo er 1387 eintraf.[4] 1388 war er unter den Gründungsprofessoren der Universität Köln.[5] An beiden Universitäten lehrte er Artes, in Köln studierte er weiter Theologie. Zur Finanzierung besorgte man ihm (wahrscheinlich waren es Mitglieder der Adelsfamilie Linnep) ein Priesterkanonikat an dem vornehmen Kölner Stift St. Gereon und die Pfarrei Mintard. Für diese Pfründen war die Priesterweihe Voraussetzung. Diese konnte er vorweisen (1389). Die Pfarrei ließ er durch einen Stellvertreter versehen. Der letzte bisher bekannte Beleg für ihn ist von 1390.

Einzelnachweise

  1. Brigide Schwarz: Die Pfarrkirche von Mintard im Mittelalter: Kirche – Pfarrsprengel – Geistliche, in: Zeitschrift des Geschichtsvereins Mülheim a. d. Ruhr, Heft 92, 2017, S. 11–69, hier: S. 31–33.
  2. Josef Tříška: Životopisný slovník předhusitské Pražské univerzity 1348–1409 (lateinisch: Repertorium biographicum Universitatis Pragensis praehussiticae 1348–1409; tschechisch: Knižnice archívu univerzity Karlovy 12), Prag 1981, S. 70.
  3. Brigide Schwarz: Kurienuniversität und stadtrömische Universität von ca. 1300 bis 1471, Leiden/Boston 2013 (= Education and Society in the Middle Ages and Renaissance 46), 98–105.
  4. Die Matrikel der Universität Heidelberg von 1386–1662, hrsg. v. Gustav Toepke, Bd. 1: 1386–1553, Heidelberg 1884, Liste I, 16. Vgl. Frank Rexroth: Wie sozialisiert man eine Hochschule? Die Eröffnungsfeiern der mittelalterlichen deutschen Universitäten und die Gründung der Erfurter Universität (28.4.1392); in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 21, 1998, S. 19–33, hier S. 22.
  5. Die Matrikel der Universität Köln 1389–1559, hrsg. v. Hermann Keussen (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 8), Bd. 1, 2. Aufl. Bonn 1928, ND Düsseldorf 1979, Liste I,11 S. 5. Zur Gründung von Köln vgl. Rexroth, ebd., S. 23f.

Literatur

  • Eine Biografie von Brigide Schwarz: Die Pfarrei Mintard im Spätmittelalter (mit einem Seitenblick auf Beeck, Meiderich, Mülheim und Kettwig); in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere das alte Erzbistum Köln 220 (2017) S. 77–126, hier: S. 78–85
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