Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit
Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. ist ein bundesweit aktiver gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bielefeld, der 1999 gegründet wurde. Der Verein fördert durch verschiedene Projekte und Kampagnen die Umsetzung von Chancengleichheit und Diversity in Bildung, Ausbildung, Beruf, Wissenschaft und Forschung. Mehr als 90 Projekte wurden bislang durchgeführt. Seit seiner Gründung ist der Verein An-Institut der Fachhochschule Bielefeld. Im Verein sind 63 Mitglieder organisiert: 30 institutionelle, 24 persönliche, 4 Fördermitglieder und 6 Ehrenmitglieder.[1] Gemäß § 8 der Satzung muss die Mehrheit des Vorstands weiblichen Geschlechts sein.[2]
Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit | |
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Zweck: | Chancengleichheit von Frauen und Männern |
Vorsitz: | Prof. Barbara Schwarze |
Gründungsdatum: | 1999 |
Sitz: | Bielefeld |
Website: | www.kompetenzz.de |
Geschichte
Gründung
Der Verein wurde am 10. November 1999 unter dem Namen Frauen geben Technik neue Impulse e. V. in Bonn gegründet. Der Name geht zurück auf die Initiative gleichen Namens, die 1994 gemeinsam vom damaligen Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, von der Deutschen Telekom AG und der Bundesanstalt für Arbeit (heute: Bundesagentur für Arbeit) ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, die Beteiligung und Vernetzung von Frauen in technischen Ausbildungen, Studiengängen und Berufen zu stärken. Eines der bedeutendsten und öffentlichkeitswirksamsten Projekte in dieser Zeit war die Aktion „Frauen ans Netz“, durch die Frauen eine kostenlose Einführung ins Internet von Frauen für Frauen erhielten.
Entwicklung
Am 1. April 2000 startete der Verein das Vorhaben Kompetenzzentrum Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie, das bis 2005 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde. Die Vernetzung und Stärkung von Frauen in Technik und Naturwissenschaften blieb Schwerpunkt der Arbeit und wurde durch Vernetzung und Beratung, die Information der Öffentlichkeit sowie die Entwicklung und Umsetzung zielgruppenorientierter Projekte und Maßnahmen umgesetzt. Unter anderem wurde in dieser Phase der Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag entwickelt.
Umbenennung und Ausweitung der Aktivitäten
Der Verein wurde im Jahr 2005 in Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (seit 2019 mit der Kurzform kompetenzz) umbenannt. Damit wurde die strategische Ausweitung der Aktivitäten in den Bereichen Diversity und Chancengleichheit auch im Vereinsnamen sichtbar.
Schwerpunkte
Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. hat deshalb sein Projekt-Portfolio kontinuierlich erweitert und ist mittlerweile in den folgenden sechs Themenfeldern aktiv, zu denen Projekte und Kampagnen durchgeführt werden:
- Berufs- und Lebensplanung
- Demografie
- Digitale Integration
- Diversity
- Familie und Beruf
- Frauen und MINT
Projekte
Die bekanntesten bundesweiten Projekte sind der Girls’ Day und der Boys’ Day, der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen („Komm, mach MINT“) sowie die Initiative Klischeefrei. Auch in internationale Projekte bringt kompetenzz seine Expertise im Bereich gendersensible Berufs- und Studienwahl als Kooperationspartner ein und bietet zudem wissenschaftliche Sozialforschung zu gesellschaftlich relevanten Themen sowie die Evaluation von Projekten und Maßnahmen.
Der Girls’ Day (Mädchen-Zukunftstag) ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen in Deutschland. Der Aktionstag an jedem dritten Donnerstag im April bietet Mädchen die Möglichkeit in verschiedenen Organisationen und Betrieben technische und naturwissenschaftliche Berufe kennenzulernen. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben nach Angaben des Vereins insgesamt etwa 2 Millionen Mädchen daran teilgenommen.[3]
Seit 2011 wird an jedem dritten Donnerstag im April auch der Boys’ Day (Jungen-Zukunftstag) durchgeführt. Jungen haben an diesem Tag die Möglichkeit, Berufe aus den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit und Pflege auszuprobieren. Nach Angaben des Vereins haben bisher mehr als 280.000 Jungen an rund 52.000 Boys’-Day-Angeboten teilgenommen.[4]
Für eine Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees ist die Initiative Klischeefrei die zentrale Anlaufstelle zur Beratung sowie zur Vernetzung für Institutionen und Aktive. Die Servicestelle der Initiative besteht aus einer Fach- und einer Pressestelle bei kompetenzz sowie einer Redaktion, die im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) angesiedelt ist. Schirmherrin der Initiative ist Elke Büdenbender.[5]
Das seit 2008 im Kompetenzzentrum angesiedelte Projekt Nationaler Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.“, führt die Kompetenz von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialpartnern und Medien zusammen, um das Bild der MINT-Berufe in der Gesellschaft zu verändern und junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge zu begeistern sowie Hochschulabsolventinnen für Berufskarrieren in Wirtschaft und Wissenschaft zu gewinnen.[6]
Publikationen
- mit Initiative D21: Digital Gender Gap – Lagebild zu Gender(un)gleichheiten in der digitalisierten Welt. Sonderauswertung des D21-Digital-Index 2018/2019. Berlin 6. Januar 2020, ISBN 978-3-9818331-8-8 (PDF: 1,3 MB, 36 Seiten auf initiatived21.de).[7][8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Über unseren Verein auf kompetenzz.de, abgerufen am 25. März 2016.
- Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. – Vereinssatzung (PDF). 7. Juli 2020, abgerufen am 7. Juli 2020.
- Projektinformationen Girls’ Day auf girls-day.de
- Boys-Day Zahlen und Fakten auf boys-day
- Initiative Klischee-frei auf klischee-frei
- Projekterklärung auf komm-mach-mint.de
- Pressemeldung: Wege zu mehr Gendergerechtigkeit in der digitalisierten Welt: Studie „Digital Gender Gap“. In: Kompetenzz.de, 6. Januar 2020, abgerufen am 22. Februar 2020.
Pressemeldung: Studie „Digital Gender Gap“: Wege zu mehr Gendergerechtigkeit in der digitalisierten Welt. In: Initiatived21.de. 6. Januar 2020, abgerufen am 22. Februar 2020. - Denise Ott: „Digital Gender Gap“: Männer werden im Job technisch besser ausgestattet. In: ze.tt. 28. Januar 2020, abgerufen am 22. Februar 2020.