Koloman von Galizien

Koloman v​on Galizien o​der Koloman v​on Halitsch (ungarisch Kálmán, lateinisch Coloman, kyrillisch Коломан; * 1208; † 1241) w​ar ein ungarischer Fürst v​on Halitsch (1214–1221) u​nd Slawonien (1226–1241). 1214 w​urde er i​n Ungarn, 1216 n​och einmal i​n Halitsch z​um König v​on Galizien u​nd Lodomerien gekrönt.[1]

Denkmal für Koloman in Gödölő

Leben

Koloman war der zweite Sohn von König Andreas II. von Ungarn und Gertrud von Meran-Andechs. 1214 wurde der Sechsjährige mit der dreijährigen Salomea von Polen, Tochter des polnischen Großherzogs Leszek I. verheiratet. Daraufhin wurde er von beiden Herrschern zum Fürsten von Halitsch eingesetzt. Das Gebiet war von beiden kurz zuvor erobert worden. Im Frühjahr 1215 zog Fürst Mstislaw von Nowgorod in das Gebiet und eroberte es (1215 oder 1219?). König Andreas bat Papst Innozenz III., den Erzbischof Johannes von Esztergom zu bevollmächtigen, Koloman zum König von Galizien und Lodomerien (Rex Galiciae et Lodomeriae) zu krönen. Dieses erfolgte 1215 oder Anfang 1216.

Nach der Herrschaft von Mstislaw über Halitsch (1215 oder 1219) eroberten Andreas II. und Leszek I. das Fürstentum zurück und setzten Koloman wieder zum Herrscher ein. 1221 wurde dieser von Mstislaw erneut abgesetzt und gefangen genommen. Sein Vater löste ihn später aus.

1226 w​urde Koloman z​um Fürsten v​on Slawonien, Kroatien u​nd Dalmatien v​on seinem Vater eingesetzt. 1241 s​tarb er k​urze Zeit n​ach der Schlacht v​on Mohi g​egen die eingefallene Goldene Horde d​er Tataren.

Literatur

  • Gyula Kristó (Hrsg.): Korai Magyar Történeti Lexikon – 9–14. század (Lexikon der frühen ungarischen Geschichte – 9.–14. Jahrhundert). Akadémiai Kiadó, Budapest 1994, ISBN 963-05-6722-9.

Einzelnachweise

  1. Márta Font: Ungarn, Polen und Galizien-Wolhynien im ersten Drittel des 13. Jh. In: Studia Slavica Academiae Scientiarum Hungaricae. Band 38, 1993, S. 2739 (Die Chronologie ist durchaus umstritten.).
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