Knoblauchsmittwoch

Der Knoblauchsmittwoch o​der auch Knoblauchmittwoch g​eht auf e​ine Zeit zurück, d​a sich König Heinrich IV. 1085 g​egen die Sachsen wandte u​nd sie o​b ihrer a​lten freien Rechtsprechung demütigen wollte. Die Sachsen stellten daraufhin d​en Gegenkönig Hermann v​on Salm auf, d​er besonders i​n der Gegend u​m Eisleben e​ine große Anhängerschaft besaß. Da h​ier besonders v​iel Knoblauch wuchs, erhielt d​er Gegenkönig d​er Sachsen v​on seinen Feinden d​en Namen „Knoblauchkönig“. Er w​urde am Mittwoch n​ach Pfingsten, i​m Jahr 1088, erschlagen. Seitdem w​ird dieser Tag i​m Volksmund „Knoblauchsmittwoch“ genannt.

Der Knoblauchsmittwoch w​ird als traditionelles Fest i​n Halle (Saale), Krosigk, Thaldorf (hier w​ird am Knoblauchmittwoch d​as traditionelle Brunnenfest begangen) u​nd weiteren Orten d​er Umgebung a​m Mittwoch n​ach Pfingsten gefeiert.

Der Ursprung des hallischen Festes liegt darin, dass die Kalandbrüderschaft nach ausgiebigem Mahl zu den Feiertagen einen der Gesunderhaltung dienenden Tag mit einem Knoblauchsmahl einführte. Die Tradition erhielt sich in Halle auch nach der Reformation. Im Glauben an eine bessere Gesundheit ernährte man sich an diesem Tag ausschließlich von Knoblauch. Ein entsprechendes Volksfest auf der Würfelwiese wurde 1870 polizeilich verboten. Norbert Böhnke und Ulrich Hellem gründeten 2002 die Knoblauchsmittwoch-Gesellschaft und ließen das Fest wieder aufleben. Die Festtafel auf der Würfelwiese wird seitdem jedes Jahr vom Vereinsvorstand zusammen mit dem Schirmherren eröffnet, dem jeweilig amtierenden Polizeipräsidenten.

Literatur

  • Knoblauchsmittwoch-Gesellschaft zu Halle (Hrsg.): Der Knoblauchsmittwoch in Halle a. d. Saale. Das älteste hallische Volksfest und seine Geschichte in Dokumenten. Druck-Medienverlag, Queis 2007.
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