Kleingeist
Ein Kleingeist ist eine Person mit eingeschränkter Geisteskraft beziehungsweise mit reduzierten kognitiven Fähigkeiten.
Der Begriff ist in der deutschen Sprache bereits im 18. und 19. Jahrhundert belegt und wird häufig rhetorisch eingesetzt, um den Gegensatz zu einem Gelehrten oder einem Wissenschaftler zu beschreiben.[1][2][3][4]
Kleingeister zeichnen sich durch eine einseitige und/oder beschränkte Sicht auf die Welt und die Menschen aus. Sie haben bildlich gesprochen einen begrenzten Horizont und neigen dazu, komplexe Sachverhalte durch Polarisierung zu vereinfachen.[5] In der Politik bezeichnet Kleingeistigkeit eine egozentrische Denkweise, die übergeordnete Zusammenhänge nicht im Blick hat.[6] Sie kann mit Kleinbürgerlichkeit oder einer spießbürgerlichen Mentalität in Verbindung gebracht werden.
Weblinks
Einzelnachweise
- K. S. Mirzel, 1873 (google.com [abgerufen am 25. November 2021]).
- Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch der deutschen Sprache, veranstaltet und herausgegeben. Schulbuch, 1808 (google.com [abgerufen am 25. November 2021]).
- Johann Martin Miller: Beytrag zur Geschichte der Zärtlichkeit: Aus den Briefen zweyer Liebenden. 1777 (google.com [abgerufen am 25. November 2021]).
- Georg Nikolaus Brehm: Alterthümer, Geschichte und neuere Statistik der hohen Schulen: I. Weidmann u. Reich, 1783 (google.com [abgerufen am 25. November 2021]).
- Deutsche Welle (www.dw.com): Der Kleingeist | DW | 28.04.2017. Abgerufen am 25. November 2021 (deutsch).
- Kein Kleingeist in Europa. Rede von Bundeskanzlerin Merkel zum Tag der Deutschen Industrie 2015. In: bundesregierung.de. 3. November 2015, abgerufen am 25. Januar 2022.